14.08.2014 10:15:30

Landgericht lehnt Antrag auf Ablösung von Media-Saturn-Chef ab

   Von Natali Schwab

   METRO-Vorstand Pieter Haas bleibt Chef der schwächelnden Elektronikkette Media-Saturn. Die Handelskammer des Landgerichts Ingolstadt lehnte eine Einstweilige Verfügung von Media-Saturn-Minderheitsaktionär Erich Kellerhals ab, die auf die Ablösung von Haas zielte. Die Kammer sei der Ansicht, dass "die Bestellung von Pieter Haas zum Geschäftsführer wirksam ist", wie das Landgericht mitteilte.

   Die Bestellung sei weder "treuwidrig noch unzumutbar". Zudem habe die Kammer keine besondere Dringlichkeit für eine vorläufige Entbindung gesehen. "Erhebliche Nachteile, die einen nicht wiedergutzumachenden Schaden zur Folge haben", seien nicht ersichtlich.

   Die Kellerhals-Holding Convergenta hatte per einstweiliger Verfügung beantragt, Haas die Tätigkeit als Geschäftsführer von Media-Saturn zu untersagen. Kellerhals fürchtet, dass Haas - der sein Amt als Metro-Vorstand behält - nur als verlängerter Arm des Düsseldorfer Handelskonzerns agiert. Zudem wirft er dem gebürtigen Niederländer, der lange Jahre bei Media-Saturn arbeitete, Fehlentscheidungen wie verfehlte Zukäufe oder die misslungene China-Expansion vor.

   Der Handelskonzern Metro, der die Mehrheit bei Media-Saturn hält, hatte Haas im Mai zum Interimschef der Elektronikkette bestimmt, nachdem der langjährige Geschäftsführer Horst Norberg wegen fehlenden Rückhalts der Gesellschafter das Handtuch geworfen hatte. Dem zuvor war zwischen Kellerhals und METRO ein skurril anmutender Streit um einen möglichen Nachfolger Norbergs entbrannt, in Folge dessen Kellerhals kurzzeitig sogar eine Stellenanzeige auf seiner Internetseite veröffentlichte.

   Media-Markt-Mitgründer Kellerhals und Metro liegen sich über die Ausrichtung der Elektronikketten Media Markt und Saturn seit Jahren auch juristisch in den Haaren. Kellerhals wirft Metro vor, bei Media-Saturn "durchregieren" zu wollen. Auch über die geschäftliche Strategie gibt es unterschiedliche Auffassungen. Die Streitereien belasten daher mehr und mehr den dringend nötigen Umbau von Media-Saturn. Die Elektroniktochter, früher der Wachstumsmotor im Metro-Konzern, leidet unter dem scharfen Wettbewerb durch die Online-Konkurrenz.

   Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.com

   DJG/nas/kla

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   August 14, 2014 04:03 ET (08:03 GMT)

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