LPKF rutscht in die roten Zahlen

GARBSEN (dpa-AFX) - Das schwache zweite Quartal hat den Lasertechnikspezialisten LPKF tief in die roten Zahlen gerissen. Die Auftragsschwäche im Geschäft mit Systemen zur Laser-Direkt-Strukturierung (LDS) führte konzernweit von April bis Juni zu einem Verlust von knapp 3 Millionen Euro, wie das TecDAX-Unternehmen am Mittwoch in Garbsen bei Hannover mitteilte. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen noch gut 0,2 Millionen Euro Gewinn erzielt. Der Umsatz schmolz um 13 Prozent auf 21 Millionen Euro, auch vor Zinsen und Steuern (Ebit) verlor LPKF wegen eines größeren Anteils weniger lukrativer Produkte und wegen gestiegener Kosten 3,4 Millionen Euro.

Bereits vor rund einem Monat hatte LPKF die Jahresprognose wegen schwacher Bestellungen deutlich zusammengestrichen und einen Verlust für das Gesamtjahr nicht mehr ausgeschlossen. In den ersten sechs Monaten liegt der Auftragseingang mit 42,6 Millionen Euro fast die Hälfte unter dem Vorjahreswert. Ursache für das aktuell schwache LDS-Geschäft sind Überkapazitäten bei Antennenproduzenten, die früher viele LDS-Anlagen gekauft hatten. Vorstandschef Ingo Bretthauer warb aber vorsichtig für Optimismus, die Bereiche außerhalb des LDS-Geschäfts entwickelten sich teils erfreulich, neue Produkte dürften ihm zufolge ab dem kommenden Jahr Umsatz bringen.

Dennoch müsse sich das Unternehmen jetzt strecken. "Konzernintern stehen die Vorzeichen aktuell auf Sparen, Verschlanken und Konzentration auf das Wesentliche", sagte er. Mit verschiedenen Maßnahmen arbeite man derzeit an der Kostensenkung - das solle die Gewinnschwelle schon in diesem Jahr auf unter 100 Millionen Euro Umsatz senken.

Die Erhaltung der Profitabilität und die Rückkehr zu Wachstum seien derzeit die wichtigsten Ziele. Aktuell kalkuliert das Management mit einem Jahresumsatz von 90 bis 110 Millionen Euro (VJ: 120 Mio). Die Prognose für 2016 überprüft der Vorstand derzeit und will sie mit dem kommenden Quartalsbericht im November bekanntgeben./men/fri/fbr