26.08.2015 13:24:52
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Kursverluste bei Daimler kein gutes Zeichen für Europas Autosektor
Von Thao Hua
LONDON (Dow Jones)--Die China-Sorgen haben die Aktienkurse europäischer Premiumautobauer belastet. Nun ist auch Daimler davon betroffen - ein Zeichen dafür, dass sich die Sorgen um den Sektor vertiefen.
Auch die Aktien von BMW und Audi-Mutterkonzern Volkswagen waren in diesem Jahr gefallen, nachdem die Unternehmen über ein nachlassendes Absatzwachstum in China berichtet hatten. Allein im Juli gingen die Verkäufe bei BMW um 7 Prozent zurück, Audi wies einen Einbruch um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Doch Daimler widersetzte sich dem Trend noch: Im gleichen Monat steigerte Daimlers Mercedes-Benz-Sparte ihren China-Absatz um 41 Prozent und dürfte den breiteren Markt im restlichen Jahresverlauf schlagen.
Dennoch haben die Daimler-Aktien ihre Gewinne seit Jahresanfang größtenteils wieder abgegeben. Seit dem 11. August, als China die höchste Yuan-Abwertung in zwanzig Jahren verkündete, verloren die drei deutschen Autobauer mehr als der Stoxx Europe 600-Index. Daimler schnitt am schlechtesten ab, mit einem Rückgang um 17 Prozent.
Das makroökonomische Bild für alle europäischen Autobauer sieht inzwischen düsterer aus. Europäische Autoaktien hatten von Anzeichen profitiert, dass das Quantitative Easing der Europäischen Zentralbank die Erholung des Autoabsatzes in Europa unterstützt. Auch ein schwächerer Euro half den Herstellern, die für ihr Wachstum mehr auf den Auslandsabsatz angewiesen sind als ihre amerikanischen Konkurrenten. Daimler verdankte den Wechselkursen 45 Prozent der Verbesserung seines operativen Gewinns im zweiten Quartal. Doch seit Chinas Währungsschritt wird der Euro wieder stärker, das könnte zukünftigee Gewinn belasten.
Der kürzliche Rückgang bei Daimler deutet darauf hin, dass unternehmensspezifische Wachstumssorgen zu allgemeinen Sorgen über den Zustand des gesamten chinesischen Marktes geworden sind. Schließlich ist Daimlers Auftragsbuch in China noch gut gefüllt. Der Konzern hält an seinem Verkaufsziel von mehr als 300.000 Autos in diesem Jahr fest, ein Anstieg von den 281.588 Fahrzeugen im vergangenen Jahr. Die Absatzzahlen für das erste Halbjahr deuten darauf hin, dass Daimler schon mehr als die Hälfte davon erreicht hat. Die Entscheidung der People's Bank of China vom Dienstag, ihre Zinsen zu senken, sollte außerdem dazu beitragen, die Verbraucherausgaben zu steigern.
Doch die Preise stabil zu halten, dürfte für Daimler schwieriger werden, denn Marktturbulenzen und eine sich abschwächende Wirtschaft könnten die Nachfrage in China belasten. Nach jahrelangen Investitionen werden zudem demnächst neue Auto-Produktionskapazitäten in Betrieb genommen, die die Lage verschärften könnten: Nach Schätzungen der UBS könnte die Montagekapazität der Hersteller in China zwischen 2015 und 2017 mehr als 40 Prozent wachsen. BMWs Joint-Venture-Partner Brilliance China Automotive denkt sogar zum ersten Mal über den Export von Fahrzeugen nach - offenbar baut das Unternehmen mehr Autos als es zu einem vernünftigen Preis verkaufen kann.
Die Bewertung der Daimler-Aktie ist bereits unter den Fünfjahresdurchschnitt der erwarteten zukünftigen Gewinne gefallen. Sie handelt zum Achtfachen der zukünftigen Gewinne, so wie BMW und einem kleinen Aufschlag gegenüber Volkswagen. Angesichts der sich vertiefenden Ängste auf dem chinesischen Markt könnten Europas Premiumautobauer weiter zurücksetzen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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(END) Dow Jones Newswires
August 26, 2015 07:10 ET (11:10 GMT)
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