19.10.2014 15:16:31

Kurden wehren IS-Offensive in Kobane ab

   MüRSITPINAR (AFP)--Unterstützt von Luftangriffen der internationalen Militärallianz haben kurdische Einheiten in der nordsyrischen Stadt Kobane eine Offensive der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) abgewehrt. Den IS-Kämpfern sei es am Samstag nicht gelungen, den Nachschubweg der Kurden in Richtung der türkischen Grenze zu kappen, sagte der ranghohe Kurdenpolitiker Idriss Nassen. Kampfjets der US-geführten Militärallianz griffen derweil IS-Stellungen in Syrien und im Irak an.

   Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, feuerte die IS-Miliz insgesamt 26 Granaten auf die nördlichen Stadtteile von Kobane ab. Kurdenaktivist Nassen sagte der Nachrichtenagentur AFP, mehrere Granaten hätten den syrischen Grenzposten zum Ziel gehabt. Dort verläuft die einzige Straße zur Versorgung der kurdischen Kämpfer, die auch als Fluchtweg für Zivilisten dient.

   Ein AFP-Reporter vor Ort berichtete, drei Geschosse seien auf türkischem Territorium eingeschlagen - eines davon neben einer nur einen Kilometer von der Kobane-Front entfernten Anhöhe. Dort haben türkische Soldaten und Panzer Stellung bezogen. Bei den Gefechten um Kobane wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle am Wochenende 16 Dschihadisten und sieben Soldaten der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) getötet.

   Den Luftangriffen der von den USA angeführten Militärallianz fielen demnach in der Nacht zum Sonntag 15 IS-Kämpfer zum Opfer. Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Aktivisten und Ärzten in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

   Die Stadt Kobane, die auf Arabisch Ain al-Arab heißt, ist seit einem Monat von IS-Kämpfern im Süden, Osten und Westen umzingelt. Der Beobachtungsstelle zufolge schickte die IS-Miliz Verstärkung nach Kobane. Aus den Provinzen Aleppo und Raka würden Kämpfer, Munition und Ausrüstung nach Kobane gebracht, hieß es.

   Kampfflugzeuge der internationalen Militärkoalition bombardierten am Samstag auch in anderen Teilen Syriens Stellungen der Dschihadisten. Die Angriffe zielten unter anderem auf mehrere vom IS kontrollierte Ölanlagen. Auch im Irak griffen die Kampfflugzeuge Einheiten, Fahrzeuge und anderer Einrichtungen der Dschihadisten an.

   Die IS-Kämpfer kontrollieren ein Gebiet, das sich vom Nordwesten Iraks bis zum Osten Syrien erstreckt und die meisten syrischen Ölfelder umfasst. Diese sind eine der wichtigsten Einnahmequellen der Dschihadisten.

   Die USA werden im Irak bei ihren Luftangriffen auf die Dschihadisten von mehreren westlichen Ländern unterstützt. In Syrien beteiligen sich auch etliche arabische Staaten an den Einsätzen gegen die IS-Milizen. Andere Staaten wie Deutschland unterstützen den Kampf gegen die Dschihadisten mit Waffenlieferungen an die kurdischen Milizen oder die irakischen Streitkräfte.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/kla

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   October 19, 2014 08:46 ET (12:46 GMT)- - 08 46 AM EDT 10-19-14

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