08.10.2014 14:15:30

Kurden melden teilweisen Rückzug von Dschihadisten aus Kobane

   MURSITPINAR (AFP)--Nach tagelangen Gefechten haben die von internationalen Verbündeten unterstützten kurdischen Kämpfer in der nordsyrischen Stadt Kobane offenbar Erfolge im Kampf gegen die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) erzielen können. Der IS sei zurückgedrängt worden, sagte der kurdische Behördenvertreter Idris Nahsen aus Kobane am Mittwoch. In der Türkei wurden bei Kurdenprotesten gegen Ankaras Syrien-Politik mindestens 14 Menschen getötet.

   Eine Korrespondentin der Nachrichtenagentur AFP auf der türkischen Seite der Grenze berichtete von anhaltend heftigen Gefechten zwischen Kämpfern des IS und der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Kobane. Die US-geführte internationale Allianz flog erneut Luftangriffe auf die Dschihadisten. Dicker schwarzer Rauch stieg östlich und nordöstlich von Kobane auf.

   "Die Lage hat sich seit Dienstag geändert, YPG-Kämpfer haben die IS-Milizen zurückgedrängt", sagte Nahsen. Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die sich auf ein Netzwerk von Beobachtern in Syrien stützt, berichtete von heftigen Kämpfen in Kobane. Wegen der Luftangriffe habe der IS in der Nacht Viertel im Osten und am Südwestrand der Stadt verlassen, dann im Osten aber erneut angegriffen.

   Mindestens drei YPG-Kämpfer und mehrere Dschihadisten seien in Kobane getötet worden, teilte die Beobachtungsstelle weiter mit. Die strategisch wichtige Stadt an der Grenze zur Türkei, die auf Arabisch auch Ain al-Arab heißt, ist seit Wochen umkämpft. Trotz heftiger Gegenwehr kurdischer Milizen und internationaler Luftangriffe drangen die IS-Dschihadisten am Montag erstmals in die Stadt ein.

   Der kurdische Aktivist und Journalist Mustapha Ebdi berichtete am Mittwoch im Internet, die Straßen des Maktala-Viertels im Südosten Kobanes seien "voller Leichen" von IS-Kämpfern. Er warnte, die humanitäre Lage für die hunderten in der Stadt verbliebenen Zivilisten sei sehr schwierig. Eine AFP-Korrespondentin beobachtete, wie im Zentrum der Stadt das Minarett einer Moschee einstürzte.

   Bei Protesten von Kurden in der Türkei gegen die Syrien-Politik der Regierung wurden mindestens 14 Menschen getötet. Allein in der südöstlichen Großstadt Diyarbakir seien acht Demonstranten getötet worden, berichtete die Zeitung Hürriyet. In der Kurdenhauptstadt gab es Zusammenstöße mit der Polizei und Anhängern der islamistischen Partei Huda-Par. Ein Vertreter der Sicherheitskräfte bestätigte die Opferzahl.

   DJG/apo

   (END) Dow Jones Newswires

   October 08, 2014 08:04 ET (12:04 GMT)- - 08 04 AM EDT 10-08-14

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