Krim-Krise 04.03.2014 16:55:35

Äußerungen Putins sorgen für Entspannung am Markt

Positiv wurden moderate Töne des russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgenommen, der sich erstmals öffentlich zur angespannten Lage auf der ukrainischen Halbinsel Krim äußerte. Zwar rechtfertigte Putin das Vorgehen Russlands. Börsianer machten aber auch Zeichen einer sachten Deeskalation aus. Zuvor hatte bereits die Nachricht, dass Russland eine große Militärübung beenden lasse, für Beruhigung gesorgt.

Die Marktbewegungen am Dienstag verliefen spiegelbildlich zum Wochenbeginn: Die Börsen in Asien, Europa und Amerika legten bis auf wenige Ausnahmen deutlich zu. Sichere Anlagen wie amerikanische Staatsanleihen oder Gold wurden spürbar weniger gesucht. Am Montag hatten die Börsen mit starken Verlusten auf die Gefahr einer militärischen Eskalation zwischen Russland und der Ukraine reagiert. Dieses Risiko scheint an den Märkten nun zumindest etwas geringer eingeschätzt zu werden.

Die weltweite Reservewährung US-Dollar verlor am Dienstag zu vielen anderen Währungen an Boden. Im Gegenzug legte der Euro auf bis zu 1,3780 Dollar zu. Auch der Zustrom in andere Fluchtwährungen wie den japanischen Yen und den Schweizer Franken lies nach. Die ukrainische Griwna und der russische Rubel werteten zum Dollar spürbar auf, nachdem sie am Montag stark nachgegeben hatten. Andere osteuropäische Währungen wie der polnische Zloty und der ungarische Forint gewannen ebenfalls an Wert.

An den Anleihemärkten wurden als sicher empfundene Wertpapiere deutlich weniger nachgefragt. Die Kurse deutscher und amerikanischer Staatsanleihen fielen spürbar. Aufschläge verzeichneten dagegen ukrainische und russische Anleihen. Die "Krisenwährungen" Gold und Silber gaben um rund eineinhalb Prozent nach. Die Preise für Rohöl fielen ebenfalls deutlich zurück. Offenbar wurde das Risiko einer Angebotsverknappung seitens Russland, das einer der weltgrößten Ölexporteure ist, geringer bewertet. Auch die Preise anderer Rohstoffe wie Weizen oder Mais, auf deren Export die Ukraine spezialisiert ist, gaben nach.

Putin äußerte vor Journalisten in Moskau, Russland beabsichtige nicht, die zur Ukraine gehörende Halbinsel Krim zu annektieren. Auch gebe es derzeit keine Notwendigkeit für einen Militäreinsatz in der Ukraine. Allerdings schloss Putin ein militärisches Vorgehen für die Zukunft nicht aus. Auch warnte er den Westen vor Sanktionen gegen Russland./bgf/jsl/stb

FRANKFURT (dpa-AFX)

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