Kurz vor Einigung? |
23.10.2013 07:53:37
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Niederländische Rabobank zahlt eine Milliarde Dollar für Libor-Vergleich
Es wäre die bisher zweithöchste Strafzahlung im Zusammenhang mit der Manipulation des Referenzzinssatzes Libor. Ende September war noch darüber spekuliert worden, dass die Niederländer wohl weniger als die Royal Bank of Scotland (RBS) zahlen müssen. Diese hatte umgerechnet etwas mehr als 600 Millionen Dollar hingeblättert, damit die Ermittlungen eingestellt werden.
Die bisherige Rekordstrafe im Zusammenhang mit dem Libor-Skandal bekam die Schweizer Großbank UBS mit 1,5 Milliarden Dollar aufgebrummt. Offen ist nach wie vor, wie viel die Deutsche Bank bezahlen muss. Das "Handelsblatt" hatte am Montag berichtet, dass sie die interne Untersuchung ausweitet. Die deutsche Finanzaufsicht hat laut Finanzkreisen nach einer Sonderprüfung zwar kein bewusstes Fehlverhalten im Top-Management entdeckt. Die Bafin rügte aber zu lasche interne Kontrollen.
Im vergangenen Jahr war herausgekommen, dass Mitarbeiter mehrerer Großbanken den Satz für die Referenzzinsen jahrelang mit falschen Angaben verschoben hatten, um höhere Gewinne einzustreichen. Als erste Bank weltweit war die britische Barclays zu einer Zahlung von rund 450 Millionen Dollar verdonnert worden.
Der täglich in London festgestellte Liborsatz gibt an, zu welchen Konditionen sich Banken untereinander Geld leihen. Er wird aus den wenig kontrollierten Eingaben von einigen Kreditinstituten gebildet. Schon winzige Veränderungen können dabei große Wirkungen haben, denn der Libor wird als Grundlage für eine große Zahl an Finanzgeschäften herangezogen. Sie reichen von Krediten für Häuslebauer bis hin zu komplexen Derivategeschäften.
/zb/enl/stb
AMSTERDAM (dpa-AFX)
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