16.02.2016 10:26:41

DZ Bank will sich wohl wegen Cum-Ex-Aktiendeals von vier Händlern trennen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die DZ Bank will sich wegen unsauberer Aktiengeschäfte offenbar von zwei Händlern und ihren beiden direkten Vorgesetzten trennen. Die Betroffenen waren nach Erkenntnissen des genossenschaftlichen Spitzeninstituts in sogenannte Cum-Ex-Aktiendeals verwickelt, bei denen der Staat um Steuern geprellt wurde. Ein entsprechender Bericht des "Handelsblatts" wurde am Dienstag in Finanzkreisen bestätigt.

Bei den umstrittenen Steuerdeals wurden Aktien mit (cum) und ohne (ex) Dividendenanspruch rund um den Dividendenstichtag eines Unternehmens rasch zwischen mehreren Beteiligten hin- und hergeschoben. Bescheinigungen über Kapitalertragsteuer ließen sich die Beteiligten mehrfach ausstellen - obwohl diese nur einmal gezahlt wurde. Das Bundesfinanzministerium hat dieses Steuerschlupfloch 2012 nach Milliardenausfällen geschlossen und pocht darauf, dass die Deals bereits zuvor illegal gewesen seien.

Dass es auch bei der DZ Bank solche Geschäfte gab, fiel bei einer Betriebsprüfung 2013 auf. Die Bank zahlte daraufhin rund 100 Millionen Euro Steuern an das Finanzamt nach. Bei der internen Suche nach den Verantwortlichen stieß die Bank auf die vier Mitarbeiter, von denen sie sich nun trennen will.

"Die Bank hat keine Geschäftsstrategie verfolgt, die zum Ziel hatte, Transaktionen mit ausländischen Leerverkäufern durchzuführen, um Steuerlücken systematisch und zu ihrem Vorteil auszunutzen", betonte eine Sprecherin des Instituts. "Im Gegenteil: Unser Selbstverständnis war jederzeit, unseren Steuerpflichten im vollen Umfang nachzukommen."/ben/DP/zb

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