Es geht um Milliarden 10.03.2015 06:50:48

Commerzbank könnte US-Ermittlungen noch in dieser Woche beilegen

Noch in dieser Woche könnten die Ermittlungen mehrerer US-Behörden in verschiedenen Angelegenheiten mit der Zahlung von 1,45 Milliarden US-Dollar (1,34 Milliarden Euro) beigelegt werden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am späten Montagabend unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Zudem werde der Bank wohl eine strengere Risikoüberwachung auferlegt. Auch einige Manager müssen dem Vernehmen nach ihren Hut nehmen.

Ein Sprecher der Bank und Vertreter der beteiligten Behörden wollten den Bericht nicht kommentieren. Bereits in der vergangenen Woche hatte es geheißen, dass eine Einigung bevorsteht und diese die teilverstaatlichte Bank rund 1,4 Milliarden Dollar kosten wird. Die Commerzbank selbst hatte zuletzt mitgeteilt, dass sie mit einem Ende der Ermittlungen im ersten Quartal rechnet und sich auf eine Milliarden-Zahlung vorbereitet.

Bei den Verfahren handelt es sich vor allem um Verstöße gegen US-Handelssanktionen bei Geschäften mit Staaten wie Iran und Sudan. Zudem werfen die US-Behörden dem Institut zu laxe Vorkehrungen gegen Geldwäsche und Verwicklungen in den Bilanzskandal des japanischen Unternehmens Olympus im Jahr 2011 vor. Im vergangenen Jahr hatten die US-Behörden die französische Großbank BNP Paribas wegen Sanktionsverstößen zu einer Rekordzahlung von 8,9 Milliarden Dollar verdonnert.

Die Commerzbank hat sich bereits auf eine hohe Strafzahlung eingestellt. In der vorläufigen Bilanz für 2014 legte das seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Institut weitere 222 Millionen Euro für Rechtsrisiken zur Seite. Damit belaufen sich die Rückstellungen aktuell auf 1,4 Milliarden Euro. Allerdings sagt die Bank nicht, wie viel davon für den US-Fall bestimmt sind. Das Institut hatte aber im Februar schon gewarnt, dass ein Vergleich in den USA das Ergebnis noch einmal belasten könnte.

/zb/stk

NEW YORK/FRANKFURT (dpa-AFX)

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