20.06.2016 08:38:40
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Boeing steuert auf rettenden Jumbo-Auftrag aus Russland zu
SEATTLE (dpa-AFX) - Der US-Flugzeugbauer Boeing kann Insidern zufolge in Russland auf einen rettenden Großauftrag für seinen kaum noch gefragten Jumbo-Jet hoffen. Die zum Konzern Volga-Dnepr gehörende Frachtfluglinie AirBridgeCargo spreche mit Boeing über eine Order von mehr als zehn Fracht-Jumbos vom Typ 747-8, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag und berief sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. Dazu wollten die Russen einen bestehenden Vorvertrag in eine feste Bestellung umwandeln, hieß es. Beide Seiten könnten den Deal im Juli bei der Luftfahrtmesse im britischen Farnborough bekanntgeben.
Der Auftrag würde Boeings bereits mehrfach gedrosselte Jumbo-Produktion für mehr als anderthalb Jahre auslasten. Wegen der dürren Auftragslage will Boeing nach bisherigen Angaben ab September nur noch alle zwei Monate einen Jumbo ausliefern. Der Hersteller hatte die Produktion der neuesten Jumbo-Generation seit ihrem Start 2011 bereits schrittweise heruntergefahren - von Anfang 24 Maschinen pro Jahr auf künftig nur noch 6 Stück.
Eigentlich sollte die 747-8 dem Airbus (Airbus Group SE) A380 Paroli bieten, der 2007 in den Linienbetrieb ging und dem Jumbo den Titel des weltgrößten Passagierjets abjagte. Die meisten Aufträge entfielen auf die Frachtversion der 747-8, doch auch solche kamen zuletzt immer weniger herein. Volga-Dnepr begeistert sich allerdings immer noch für das Flugzeug. Im vergangenen Sommer unterzeichnete das Unternehmen einen Vorvertrag zum Kauf von 20 Jets des Typs. Im November nahm die Firma Boeing zwei Maschinen ab, deren Kunden abgesprungen waren. Zudem bekannte sich die Gesellschaft zu einem Auftrag von zwei Fracht-Jumbos, die Boeing ohne Nennung eines Käufers im März verbucht hatte.
Die fehlende Nachfrage nach vierstrahligen Riesenjets macht auch Airbus bei seinem Flaggschiff A380 zu schaffen. In den kommenden Jahren dürfte die Produktionsmenge von zuletzt 27 ausgelieferten Maschinen pro Jahr in Richtung 20 Flugzeuge sinken, hatte Airbus-Verkehrsflugzeugchef Fabrice Brégier im Januar angekündigt. Mit einem Auftragsbestand von 129 Maschinen Ende Mai hat Airbus aber einen größeren Puffer als der US-Konzern, der bei seinem Jumbo auf lediglich 22 noch auszuliefernde Exemplare kam./stw/enl/das
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