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26.11.2014 11:24:00

Kraft-Wärme-Kopplung auf absehbare Zeit nicht wirtschaftlich

Die Produktion von Strom und Fernwärme in einem Kraftwerk (Kraft-Wärme-Kopplung/KWK) ist zwar ökologisch sinnvoll, angesichts niedriger Strompreise aber derzeit nicht wirtschaftlich. Auch in den nächsten Jahren zeichnet sich nicht ab, dass diese Form der Gasverwertung mit billigem Strom aus Kohle- und Atomkraftwerken mithalten kann, zeigt eine am Mittwoch in Wien präsentierte Studie.

KWK-Kraftwerke können bis zu 80 Prozent der im Gas enthaltenen Energie nutzbar machen, während die reine Stromproduktion aus Gas in den modernsten Kraftwerken maximal knapp 60 Prozent der Energie nutzt. Im Schnitt kommen die in Europa aktiven Gaswerke überhaupt nur auf 43 Prozent Energieeffizienz, sagte Susanna Zapreva, Wien-Energie-Geschäftsführerin und stellvertretende Spartensprecherin Erzeugung von Oesterreichs Energie, bei der Studienpräsentation.

Von den Kraftwerken, die in Österreich Strom aus fossilen Energieträgern erzeugen, sind 80 Prozent KWK. Sie produzieren im Jahr etwa 30 Terawattstunden Wärme und 20 TWh Strom. Österreich erspare sich damit im Jahr im Vergleich zu Kraftwerken mit reiner Stromproduktion 4,3 Mio. t CO2 - bei einem Gesamtausstoß von 68 Mio. t CO2, rechnete Marcus Koepp, Autor der Studie vor. Im Vergleich zum tatsächlichen Strommix Österreichs liege die Ersparnis sogar bei 14 Mio. t CO2.

Seit dem Jahr 2009 rechnet sich die Stromproduktion aus Gas nicht mehr. Geförderter Strom aus erneuerbaren wie auch Atomstrom und Kohlestrom haben den Preis zu sehr gedrückt. Die Energiewirtschaft hofft nun auf Förderungen aus dem Energieeffizienzgesetz. Dieses liegt gerade zur Prüfung in Brüssel, Zapreva hofft, dass das Grüne Licht noch heuer kommt. Das Gesetz sieht vor, dass 34 Mio. Euro an Förderungen für die an die Öffentlichkeit gerichtete Stromerzeugung aus KWK-Anlagen fließen sollen. Das sind 8 bis 9 TWh, die Förderung wird damit rund 4 Cent je Kilowattstunde ausmachen. Damit werde "die Situation für die nächsten Jahre gelindert", so Zapreva.

Vom förderungsfähigen Strom entfallen drei bis vier TWh - ja nach Witterung und anderen Rahmenbedingungen - auf die Wien Energie, also ein Drittel bis die Hälfte. Gerade große Anlagen kommen ab einer Förderung von 2 Cent je kWh wieder in die Gewinnzone, kleine könnten bis zu 26 Cent brauchen, sagte Koepp.

In Österreich gebe es seit 2010 keine Förderung für KWK mehr, in Deutschland hingegen gebe es für modernisierte Neuanlagen 21 Cent je kWh. Berücksichtige man alle Förderungen, so komme ein neues KWK-Kraftwerk mit 1,2 TWh Stromerzeugung in München um 28,3 Mio. Euro billiger als in Wien, so Koepp.

Angesichts der Preisstruktur steigen derzeit die Stromimporte, zuletzt kamen schon 20 Prozent aus dem Ausland.

(Schluss) tsk/itz

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