19.09.2013 11:22:00

Koren und Muhm für rasche Ökostromreform und gemeinsam gegen Agrarier

IV-Vize-Generalsekretär Peter Koren und AK-Direktor Werner Muhm haben am Donnerstag eine rasche Reform des Ökostromgesetzes gefordert und gemeinsam gegen den Agrarsektor als besonderen Profiteur der Förderungen für Alternativenergie gewettert. "Wir müssen die Energiepolitik aus dem Joch der Agrarwirtschaft befreien", verlangte Koren bei der Verbund-Tagung "energy 2050" in Fuschl (Salzburg), und Muhm meinte, die "neue Ökostrom-Planwirtschaft" weise durch die "Dauersubventionen" "deutliche Symbole einer zweiten Agrarwirtschaft auf".

Die Profiteure der Ökostrom-Förderung, nämlich die Anlagenbetreiber - die häufig aus dem agrarischen Bereich kommen - hätten "eine sehr starke Lobby", würden sich aber anders als etwa die E-Wirtschaft und ihre Verbände nicht ins heimische Lobbyisten-Register eintragen, kritisierte Arbeiterkämmerer Muhm. Dazu verwies er etwa auf den Biomasseverband und den Zusammenschluss Erneuerbare Energie Österreich.

Industriellen-Vizegeneralsekretär Koren verlangte, das heimische Ökostrom-Fördersystem über die Einspeisetarife "ab 1. Jänner 2015 komplett auf Null" zu stellen was Neuanlagen betreffe. Es sollten keine weiteren Anlagen mehr in die Dauerförderung genommen werden, sondern nur noch Investitionsförderungen geben.

Muhm sagte, es müsse eine Reform "an Haupt und Gliedern" geben bei der Ökostromförderung. Wenn man sich die Kosten der Tarifsubventionen ansehe, sei klar, dass es sich um ein "völliges Missmanagement" handle. Leistbare Tarife für die Haushalte gebe es nicht, und über der energieintensive Industrie, die etwa in Deutschland von gewissen Energiekosten befreit ist, schwebe das Damoklesschwert, dass die EU-Kommission dies als wettbewerbsverzerrend ansehen könnte.

Koren kritisierte die EU-Klimapolitik als viel zu weitgehend und konziliant gegenüber anderen Industrieregionen der Welt. Europa sei viel zu oft Vorreiter, "obwohl die anderen beim Klimaschutz nichts tun". Politische Eingriffe wie das Backloading - die künstliche Verknappung von CO2-Verschmutzungsrechten - seien negativ. Österreichs energieintensive Industrie wolle ohnedies bei den Emissionen Benchmarktführer in der EU und darüber hinaus sein, sagte Koren und verwies etwa auf die Zementindustrie, die bei uns pro Tonne weniger Schadstoffe emittiere als in China oder den USA.

Zum Thema Schiefergas (shale gas) plädierte Koren "gegen ein Denkverbot" und trat"für eine ergebnisoffene Debatte in Österreich" ein, natürlich neben wirtschaftlichen auch unter ökologischen Aspekten.

(Schluss) sp/gru

ISIN AT0000746409 WEB http://www.iv-net.at/ http://www.arbeiterkammer.at http://www.verbund.com

Analysen zu Verbund AGmehr Analysen

31.01.25 Verbund verkaufen Baader Bank
20.01.25 Verbund verkaufen Deutsche Bank AG
02.10.24 Verbund verkaufen Deutsche Bank AG
16.08.24 Verbund Hold Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
29.07.24 Verbund Sell Deutsche Bank AG
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Verbund AG 70,90 1,14% Verbund AG