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ZEW und ifo 22.03.2016 12:05:45

Deutsche Stimmungsindikatoren geben ermutigende Signale

Das ist die Botschaft der drei am Vormittag veröffentlichten Stimmungsindikatoren - ifo-Geschäftsklima, Einkaufsmanagerindizes und ZEW-Konjunkturerwartungen. Analysten interpretieren die Daten allerdings auch als ein Anzeichen dafür, dass bereits früher veröffentlichte gute Konjunkturdaten die Stimmung verbessert haben.

Das vom ifo Institut ermittelte Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands stieg auf 106,7 Punkte von 105,7 im Vormonat. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Anstieg auf lediglich 105,9 Punkte prognostiziert. Der Index zur Beurteilung der aktuellen Geschäftslage erhöhte sich auf 113,8 (zuvor: 112,9) Punkte, während die befragten Ökonomen einen Rückgang auf 112,6 erwartet hatten. Das war der höchste Stand seit einem halben Jahr. Der Index der Geschäftserwartungen stieg auf 100,0 (98,9). Erwartet worden war ein Anstieg auf 99,5.

"Dass sowohl Lage- als auch Erwartungsindex gestiegen sind, zeigt, dass die deutschen Unternehmen die Angst vor einer lang anhaltenden Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstum abgeschüttelt haben", sagte Carsten Brzeski, der Chefvolkswirt von ING Diba.

Rezessionssorgen nicht bestätigt

Für Alexander Krüger, den Chefvolkswirt des Bankhauses Lampe, "steckt dahinter auch ein bisschen die Erleichterung, dass die jüngsten Konjunkturdaten die zuvor grassierenden Rezessionsbefürchtungen nicht bestätigt haben". Er spielte dabei unter anderem auf den unerwartet deutlichen Anstieg der Industrieproduktion im Januar an. Krüger hält die deutschen Stimmungsindikatoren "gemessen an den schwachen Auftragsdaten" allerdings immer noch für zu hoch.

Thomas Gitzel, der Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank, findet es "erstaunlich, wie eng der ifo-Geschäftsklimaindex mittlerweile an der Börsenstimmung hängt". "Während das Konjunkturbarometer noch im vergangenen Monat im Fahrwasser der schlechten Finanzmarktstimmung fuhr und nachgab, geht es nun mit der in den vergangenen Wochen verbesserten Börsenlaune wieder nach oben", sagte er. Viele Unternehmer seien verunsichert, denn es habe den Anschein, dass eine Hiobsbotschaft die nächste jage.

Andererseits geht der ifo-Anstieg laut Gitzel aber auch fundamental in Ordnung. "Die US-Wirtschaft läuft solide, die großen Notenbanken zeigen sich spendierfreudig und die Regierung in Peking lässt einen stärkeren Einbruch der chinesischen Wirtschaft nicht zu. All das spricht dafür, dass auch die deutsche Wirtschaft auf Kurs bleiben wird."

"Keine Entwarnung"

Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer mag sich dem allgemeinen Optimismus jedoch nicht anschließen. "Der entscheidende Fünf-Monatsdurchschnitt des ifo-Geschäftsklimas weist noch immer klar nach unten", bemängelte er. Das gelte auch für den Einkaufsmanagerindex für die deutsche Industrie, der im März leicht zurückgegangen sei. "Von einer Entwarnung kann also keine Rede sein", sagte er.

Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe sank im März auf 50,4 (zuvor: 50,5) Punkte, während die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte einen Anstieg auf 50,8 prognostiziert hatten. Der Dienstleistungsindex stieg hingegen auf 55,5 (55,3) Punkte. Erwartet worden war ein Rückgang auf 55,0.

Laut dem Datendienstleister Markit erhöhte sich die Industrieproduktion mit der niedrigsten Rate seit November 2014. Der Dienstleistungssektor erfreute sich dagegen erneut eines kräftigen Wachstums. Die Auftragseingänge stiegen in beiden Sektoren, wenn auch nur schwach, und das Exportneugeschäft stagnierte. Der Beschäftigungsaufbau setzte sich abgeschwächt fort, in der Industrie nahm die Beschäftigung ab.

ZEW-Erholung blieb hinter Prognosen zurück

Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland haben sich im März nicht ganz so stark wie erwartet erholt. Der von Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen stieg auf 4,3 Punkte von 1,0 im Vormonat. Analysten hatten einen Anstieg auf 5,5 vorausgesagt. Der langfristige Mittelwert des ZEW liegt bei 24,6 Punkten.

Zudem beurteilten die befragten Analysten die aktuelle Lage der deutschen Wirtschaft entgegen den Erwartungen nicht besser. Der Index sank auf 50,7 (zuvor: 52,3) Punkte. Hier war ein Anstieg auf 52,7 erwartet worden.

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im vierten Quartal 2015 um 0,3 Prozent gestiegen. Viele Analysten rechnen nach guten Konjunkturdaten zu Jahresbeginn mit einer Wachstumsverstärkung. ifo & Co dürften diesem Optimismus Auftrieb gegeben haben.

FRANKFURT (Dow Jones)

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