23.03.2016 10:14:40
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Kohlenstoffspezialist SGL rechnet auch dieses Jahr mit roten Zahlen
WIESBADEN (dpa-AFX) - Der angeschlagene Kohlenstoffspezialist SGL Group leidet weiter unter dem Preisverfall bei wichtigen Produkten und stimmt auf den vierten Jahresverlust in Folge ein. Im abgelaufenen Jahr verlor SGL mit 295 Millionen Euro knapp ein Fünftel mehr Geld als ein Jahr zuvor, wie der im SDAX notierte Konzern am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Problem ist das Geschäft mit Graphitelektroden, die vor allem in Elektrohochöfen zum Einschmelzen von Stahlschrott verwendet werden. Seit Jahren fallen die Preise durch die harte Konkurrenz aus China.
Die besser laufenden Geschäftsfelder wie Kohlenstofffasern für den Leichtbau etwa in der Autoindustrie sowie der schwache Euro konnten die Belastungen nicht wettmachen. Der Umsatz ging insgesamt um ein Prozent auf 1,32 Milliarden Euro zurück. Im Tagesgeschäft kletterte zwar das Betriebsergebnis (Ebit) vor Sonderposten auf 32,6 Millionen Euro (VJ: 2,7). Vor allem für Abschreibungen und Umbaukosten bei den Graphitelektroden fielen aber 161 Millionen Euro an Sonderbelastungen ins Gewicht - mehr als dreimal so viel wie im Vorjahr.
Durch die unter dem Strich tiefroten Zahlen schmolz das Eigenkapital der Anteilseigner um rund die Hälfte auf 289 Millionen Euro zusammen. In diesem Jahr soll der Verlust deutlich geringer ausfallen als 2015, der Umsatz leicht sinken. Der Preisdruck bei den Graphitelektroden dürfte dem Vorstand zufolge dabei einen deutlichen Rückgang des Betriebsergebnisses vor Sondereinflüssen nach sich ziehen.
SGL-Chef Jürgen Köhler will beim Problemfall Graphitelektroden weiter durchgreifen: Die Sparte Performance Products (PP) wird bis Mitte 2016 rechtlich abgespalten, zudem werden strategische Optionen wie ein Verkauf geprüft. In der Sparte sind zum großen Teil sowohl die Graphitelektroden enthalten, aber auch profitablere Geschäftsteile wie Kathoden für die Aluminiumindustrie, Hochofenauskleidungen und Kohlenstoffelektroden. Diese sollen von den Graphitelektroden getrennt werden. Anfang Februar hatte der Konzern zudem die Schließung des Standorts Frankfurt-Griesheim angekündigt, von der 150 Mitarbeiter betroffen sind./men/stw/stb
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