Erstmals wieder Dividende 05.03.2015 12:40:30

Klöckner & Co spart sich zum ersten Nettogewinn seit 2011

An dem Erfolg will KlöCo auch seine Aktionäre teilhaben lassen: Der MDAX-Konzern plant, eine Dividende von 20 Cent je Aktie zu zahlen. Für das laufende Quartal rechnet der deutsche Stahlhändler allerdings unter anderem aufgrund des Preisdrucks in der Branche mit einem deutlichen Rückgang des operativen Ergebnisses. Vor diesem Hintergrund zeigt sich KlöCo beim Ausblick für das Gesamtjahr vorsichtig.

   Unter dem Strich verdiente der Konzern im vergangenen Jahr 22 Millionen Euro. 2013 war noch ein Verlust von 85 Millionen Euro angefallen. Damit blieb KlöCo leicht hinter den Erwartungen der von Dow Jones Newswires befragten Analysten zurück: Sie hatten im Schnitt mit einem Nettogewinn von 25 Millionen Euro gerechnet.

   In den vergangenen Jahren hatten Klöckner & Co branchenweite Überkapazitäten und eine schwache Konjunktur in einigen Ländern zu schaffen gemacht. Der Konzern beschloss daraufhin ein drastisches Sparprogramm: Innerhalb von rund drei Jahren schloss oder verkaufte KlöCo 70 Standorte und baute etwa 2.300 Stellen ab.

   Die Ergebnisse der Maßnahmen machten sich im vergangenen Jahr auch im operativen Ergebnis bemerkbar: Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg von 124 Millionen Euro im Vorjahr auf 191 Millionen. Damit lag die Kennziffer am unteren Ende der von KlöCo prognostizierten Spanne. Der Konzern hatte zuletzt ein EBITDA von 190 bis 200 Millionen Euro erwartet.

   Den Absatz steigerte KlöCo um 2,4 Prozent: Das Unternehmen lieferte 2014 knapp 6,6 Millionen Tonnen Stahl an seine Kunden. Das Umsatzwachstum fiel mit einem Plus von 2 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro etwas geringer aus. Ursache dafür waren nach Angaben des Konzerns Preisrückgänge in Europa.

   Derzeit leidet KlöCo besonders unter den stark gesunkenen Stahlpreisen in den USA sowie rückläufigen Bauaktivitäten in Frankreich. Für das laufende Quartal ist der Konzern deshalb pessimistisch: KlöCo erwartet einen Rückgang des EBITDA von 45 Millionen im Vorjahresquartal auf 15 bis 25 Millionen Euro.

   Die Stahlpreise werden nach Einschätzung des Konzerns "wahrscheinlich" weiter sinken. Vor diesem Hintergrund rechnet KlöCo für das laufende Jahr mit einem "nur leicht" wachsenden Umsatz. Zwar will der Konzern das EBITDA weiter steigern - allerdings sind die Kosten für geplante Restrukturierungsmaßnahmen in Frankreich nicht in der Prognose enthalten. Derzeit lasse sich die Summe noch nicht abgesehen, sagte ein Unternehmenssprecher. Konzernchef Gisbert Rühl hatte im November gesagt, dass nur eine von fünf Regionen, in denen KlöCo in Frankreich aktiv ist, profitabel sei.

   Um sich unabhängiger von der Entwicklung der Stahlpreise zu machen, setzt der Konzern verstärkt auf höherwertige Produkte und Anarbeitungsdienstleistungen. In diesem Bereich seien auch Zukäufe geplant, sagte Rühl. Zudem treibt der Vorstandschef die Digitalisierung voran: Im Jahr 2019 soll der Konzern mehr als die Hälfte seines Umsatzes über das Internet erzielen.

   DJG/jen/brb

  Dow Jones Newswires

   Von Jenny Busche

FRANKFURT (Dow Jones)

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