09.04.2014 06:53:31

Kiew kämpft um Vormacht in der Ostukraine

   Von Lukas I. Alpert

   Polizisten haben prorussische Aktivisten in der ostukrainischen Stadt Charkow erfolgreich zurückgedrängt. Anderswo aber bleibt die Lage gespannt. Nach Regierungsangaben sind in der ostukrainischen Stadt Lugansk 60 Geiseln in der Gewalt der Separatisten. Militante Aktivisten hätten das am Sonntag besetzte Verwaltungsgebäude vermint und hielten die Menschen gegen ihren Willen fest, erklärte der Geheimdienst SBU am Dienstag.

   Die Geiseln würden mit Waffen und Sprengsätzen bedroht. Warum die Erklärung erst zwei Tage nach der Besetzung des Gebäudes kam, war zunächst nicht klar. Die prorussischen Demonstranten erlauben keinen Medienvertretern den Zugang zu dem Verwaltungsgebäude.

   Die ukrainische Polizei hat unterdessen die Kontrolle über ein Regierungsgebäude in der ostukrainischen Stadt Charkow wiedergewonnen. Das Gebäude war von prorussischen Demonstranten besetzt gewesen. Der ukrainische Innenminister Arsen Awakow, eine antiterroristische Operation des ukrainischen Militärs in Charkow habe dazu geführt, dass 70 prorussische Demonstranten, die das Gebäude besetzt hatten, gefangen genommen seien.

   Die ukrainische Übergangsregierung beschuldigte Russland, hinter den Aufständen zu stecken und zeigte sich entschlossen, die Separatisten zu bekämpfen. Prorussische Aktivisten hatten seit Sonntag in den russisch geprägten Städten Charkow, Donezk und Lugansk wichtige Verwaltungsgebäude besetzt. "Wir fordern, dass jegliche militärische Vorbereitungen sofort eingestellt werden, die einen Bürgerkrieg zur Folge haben könnten", teilte das russische Außenministerium mit.

   (Den vollständigen Bericht und weitere tiefergehende Meldungen und Analysen zu aktuellen Wirtschafts- und Finanzthemen finden Sie auf WSJ.de, dem deutschsprachigen Online-Angebot des Wall Street Journal.)

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