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10.02.2015 15:00:31

Rebellen feuern laut Kiew russische Raketen auf Kramatorsk

   KIEW (AFP)-- Einen Tag vor dem geplanten Ukraine-Gipfel haben die Konfliktparteien im Osten des Landes weiter heftig gekämpft. Die Regierung in Kiew warf den Separatisten vor, am Dienstag bei einem Angriff mit russischen Raketen auf das Armeehauptquartier in Kramatorsk sechs Menschen getötet zu haben. In der weißrussischen Hauptstadt Minsk bemühten sich Diplomaten und Rebellen, verbleibende Streitfragen vor den Friedensverhandlungen auszuräumen.

   Mehrere Raketen des russischen Raketenwerfersystems Tornado hätten die Kommandozentrale in Kramatorsk getroffen, sagte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko bei einer Parlamentssitzung in Kiew. Laut der Polizei wurden in angrenzenden Wohngebieten mindestens sechs Menschen getötet und 21 weitere verletzt. Nach Armeeangaben wurden die Raketen aus Gorliwka abgefeuert. Die Rebellen wiesen die Verantwortung zurück und sprachen von einer "Provokation". Die Kommandozentrale liegt 70 Kilometer nördlich der Rebellenhochburg Donezk.

   Kiew wirft Moskau seit Monaten vor, die Rebellen mit schweren Waffen zu versorgen. Moskau bestreitet dies, doch gibt es zahlreiche Hinweise darauf, dass die Rebellen Waffen einsetzen, die sie nur aus russischen Beständen erhalten haben können. Kramatorsk wurde im Juni von den Regierungstruppen zurückerobert und steht eigentlich fest unter Kontrolle Kiews. Die Separatisten weiten jedoch seit Wochen ihre Kontrolle im Osten der Ukraine aus.

   Auch um den seit Wochen umkämpften Bahnknotenpunkt Debalzewe dauerten die Gefechte am Dienstag an. In der von den Rebellen belagerten Stadt wurden drei Zivilisten durch Artilleriebeschuss getötet, wie die Polizei mitteilte. Die Armee eroberte bei einer Offensive um die Hafenstadt Mariupol nach eigenen Angaben drei Dörfer, zwei weitere waren demnach umkämpft. Insgesamt wurden laut Armee, Behörden und Separatisten binnen 24 Stunden 20 Menschen getötet.

   In Minsk kamen Vertreter Kiews, Moskaus und der Rebellen unter Vermittlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zusammen, um das für Mittwoch geplante Treffen zwischen Poroschenko, seinem russischen Kollegen Wladimir Putin, Frankreichs Staatschef François Hollande und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vorzubereiten. Hauptziel ist eine neue Waffenruhe und der Abzug schwerer Waffen von der Frontlinie. Deren Verlauf ist aber umstritten. Russlands Präsident hatte im Vorfeld des geplanten Treffens gewarnt, es blieben noch "einige Punkte" zu klären, damit der Gipfel tatsächlich stattfinden könne.

   Merkel und Hollande hatten die neue diplomatische Initiative am Donnerstag mit einem Besuch in Kiew gestartet. Einen Tag später reisten sie zu Gesprächen mit Putin nach Moskau. Am Montag sprach Merkel auch länger mit US-Präsident Barack Obama über den Konflikt. In der im Westen kontrovers geführten Debatte um Waffenlieferungen an die ukrainischen Regierungstruppen sprach sich Obama gegen eine Aufrüstung Kiews aus, schloss dies zu einem späteren Zeitpunkt aber nicht aus.

   Merkel bekräftigte bei einem Besuch in Kanada ihre Ablehnung von Waffenlieferungen. "Ich hoffe, dass wir den Konflikt diplomatisch lösen können", sagte Merkel am Montag nach einem Treffen mit dem kanadischen Premierminister Stephen Harper in Ottawa. "Ich glaube, militärisch ist er sowieso nicht zu lösen." Deswegen würden die diplomatischen Anstrengungen noch einmal verstärkt. Sollte der Minsker Gipfel zu keinen Fortschritten führen, müssten neue Schritte geprüft werden.

   DJG/apo

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   February 10, 2015 08:40 ET (13:40 GMT)- - 08 40 AM EST 02-10-15

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