02.07.2014 13:40:00

Kapsch TrafficCom: Ausweitung der Lkw-Maut nur für 300 km sinnvoll

In Österreich sei eine Ausweitung der Lkw-Maut auf Bundes- und Landesstraßen nur für maximal 300 Kilometer wirtschaftlich sinnvoll, äußerte sich der börsennotierte Mautsystemanbieter Kapsch TrafficCom am Mittwoch bei einer Pressekonferenz zur laufenden Mautdiskussion. Solch eine Erweiterung könne man auch problemlos mit dem bestehenden heimischen Mautsystem bewältigen.

"Bei einer flächendeckenden Lkw-Maut würden die zusätzlichen Mauteinnahmen gering ausfallen, da in der Fläche eher kleinere, niedrig kategorisierte Lkw mit geringer Kilometerleistung unterwegs sind", sagte Thomas Reznicek, Area Manager von Kapsch TrafficCom für Österreich und Schweiz.

Für eine Umsetzung brauche es eine politische Entscheidung. Mögliche Kosten wollte das Unternehmen in der Öffentlichkeit nicht nennen. Nur so viel: Die Errichtungskosten für die kilometerabhängige Lkw-Maut haben die Einnahmen innerhalb von neun Monaten wieder reingebracht.

Die kilometerabhängige Lkw-Maut wurde in Österreich vor zehn Jahren eingeführt. Beim derzeitigen von der Kapsch TrafficCom errichteten Mikrowellensystem wird die Maut durch das Durchfahren eines Bogens erfasst. Es gibt auf den heimischen Autobahnen und Schnellstraßen rund 900 solcher Bögen.

Die Entscheidung ob Mikrowellen- oder satellitengestütztes System sei abhängig von den spezifischen Anforderungen. "Die Systeme sind beide gleich alt und eigentlich nicht miteinander vergleichbar", so Michael Gschnitzer, Leiter des Internationalen Vertriebs von Kapsch TrafficCom zur APA.

Während sich das satellitengestützte System zwar für alle Straßennetze eignet, sei es aber wirtschaftlich nur für bestimmte Fahrzeugklassen geeignet. "Da man viel Technik in die Fahrzeuge einbaut, ist es nur für eine überschaubare Anzahl an Autos sinnvoll", sagte Gschnitzer. Für eine fahrleistungsabhängige Abrechnung im hochrangigen Straßennetz sei das Mikrowellensystem immer noch unschlagbar.

Das heimische Mautsystem wurde seit 2010 modernisiert und sei damit "eines der jüngsten Mautsysteme in Europa". "Die Arbeiten werden noch in diesem Jahr weitgehend abgeschlossen und damit kann das System locker noch zehn Jahren genützt werden", so Reznicek. Der Vertrag für den technischen Vertrieb zwischen der Asfinag und Kapsch TrafficCom läuft 2018 aus.

Aktuell gibt es in Europa neben Österreich sieben derartige landesweite Free-Flow-Mautsysteme. Fünf davon hat Kapsch TrafficCom errichtet, die sich neben Österreich in der Schweiz, Tschechien, Polen und Weißrussland befinden. Ebenfalls solch ein System haben Deutschland, die Slowakei und Ungarn. Weitere mögliche Aufträge erhofft man sich in Slowenien, Russland, Belgien und Deutschland.

(Schluss) fpr/stf

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