Dividende wird erhöht |
22.06.2016 12:10:00
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Kapsch TrafficCom 2015/16 mit Gewinnsprung
So gebe es im weltgrößten Mautmarkt USA auf einigen Strecken eigene Fahrstreifen für zahlende Autofahrer, die sich dadurch Staus ersparen. "In Europa ist ein bissl der Neid zu groß dass jemand dafür zahlt um schneller zu sein", so Kapsch, der auch Präsident der Industriellenvereinigung (IV) ist.
Eine flächendeckenden Lkw-Maut auf Bundesstraßen, wie sie von einigen Ländern gefordert wird, lehnt Kapsch klar ab - "auch wenn das gegen unser eigenes Geschäft ist". "Das ist volkswirtschaftlich ein Unsinn - erstens erwischt man damit großteils Regionalverkehr und zweitens werden entlegene Regionen noch mehr belastet", so Kapsch. Des weiteren wäre das System weit teurer als von den Befürwortern angeführt und die Kontrolle sehr schwierig.
"Wenn die Bundesländer glauben, so ihr Budget aufzubessern, wird das nicht funktionieren", betonte Kapsch.
Beim eigenen Budget hat jedenfalls im abgelaufenen Geschäftsjahr alles funktioniert. "Wir waren mit nichts nicht zufrieden", so Kapsch. Am US-Markt habe sich Kapsch TrafficCom - nach zähem Start 2007 - gut entwickelt. Rund 20 Prozent des Umsatzes werde dort inzwischen erzielt. Besonders interessant ist laut Kapsch der US-Markt auch deswegen "weil man viel ausprobieren kann".
Künftig will sich Kapsch mehr im Bereich von städtischen Verkehrsleit- und Mautsystemen engagieren, etwa im Bereich Parkraumbewirtschaftung. "30 Prozent des Verkehrs innerhalb des Wiener Ringes ist Parkplatzsuche", rechnete Kapsch am Mittwoch vor.
Die Wiener Kapsch TrafficCom konnte 2015/16 das Betriebsergebnis (Ebit) um 90 Prozent auf 62,3 Mio. Euro steigern, das Periodenergebnis legte um 220 Prozent auf 36,5 Mio. Euro zu. Beim Umsatz gab es ein Plus von 15 Prozent auf 526,1 Mio. Euro. Das Ergebnis pro Aktie erhöhte sich von 0,28 auf 2,39 Euro, bei der Hauptversammlung soll eine Dividendenerhöhung von 0,50 auf 1,50 Euro je Aktie vorgeschlagen werden - ein Rekordwert, so Kapsch. Das Unternehmen beschäftigt in 30 Ländern rund 3.700 Mitarbeiter, in Österreich sind es knapp 600.
In Österreich wird gerade das seit 2004 bestehende Lkw-Mautsystem für Autobahnen und Schnellstraßen neu ausgeschrieben, das seinerzeit von Kapsch errichtet wurde und für das die Autobahnholding Asfinag voll des Lobes ist.
Zum bemauten gibt es jedenfalls genug, rechnete heute der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) vor. "Die in Österreich im Auto gefahrenen Kilometer sind seit dem Jahr 1990 um rund 40 Prozent gestiegen. Der Lkw-Transport in Österreich hat sich in den vergangenen 25 Jahren sogar mehr als verdoppelt", so VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen.
stf/ivn
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