24.03.2014 18:54:33
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Kapitalflucht aus Russland schießt in die Höhe
Von Alexander Kolyandr
MOSKAU--Russland kommt die Annexion der Krim teuer zu stehen. Die Kapitalflucht wird im ersten Quartal den höchsten Stand seit der Finanzkrise 2008 erreichen. Insgesamt dürften in den drei Monaten 65 Milliarden bis 70 Milliarden US-Dollar aus dem Land abgezogen werden, schätzt der russische Vize-Wirtschaftsminister Andrei Klepach. Das wäre etwas mehr als im gesamten Jahr 2013 und die höchste Summe seit dem Schlussquartal 2008. Seit der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim haben sich die Beziehungen Russlands zum Westen deutlich abgekühlt.
Allein nahezu die Hälfte des Kapitalabflusses entfiel auf den März. Russland beobachtet seit Jahren eine Kapitalflucht. Sie behindert Investitionen und bremst das wirtschaftliche Wachstum.
Die seit der Einverleibung der Krim gegen Russland verhängten Sanktionen hätten bisher keinen messbaren Einfluss auf die Wirtschaft, sagte der Politiker weiter. Mehr Sorge bereiten ihm die sich verschlechternden Beziehungen zum Westen, sie führten zu noch höherer Kapitalflucht. Diese sei ohnehin schon groß gewesen.
Im ersten Quartal dürfte Russlands Wirtschaft stagniert haben, so Klepach weiter. Für das Gesamtjahr strebt das Land bisher ein Wachstum von 2,5 Prozent an. Neue Prognosen könnte das Ministerium Anfang April vorstellen.
An der Geldpolitik werde die Zentralbank in naher Zukunft festhalten, da die Inflation im März zwischen 0,9 und 1,0 Prozent liegen dürfte. Eine solche Monatsrate lasse eine Jahresteuerung von 6,9 bis 7,0 Prozent erwarten, sie läge damit über dem Zielwert der Zentralbank von 5 Prozent.
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March 24, 2014 13:22 ET (17:22 GMT)
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