18.12.2014 11:41:00

KSV1870 - Steigen Zinsen, bekommen Schuldenfirmen Probleme

Trotz stabiler Zahlen bei den Firmenpleiten will KSV1870-Experte Hans-Georg Kantner keine Entwarnung geben: Sobald die Zinsen steigen, werden hochverschuldete Unternehmen richtige Probleme bekommen", warnte er am Donnerstag vor Journalisten. Dabei leide Österreich ohnehin an einem Gründermangel, Tendenz negativ. "Die Gründerphase hat sich in den letzten Jahren abgeflacht", so Kantner.

Jedenfalls sei in anderen Ländern die Wirtschaft weit mehr entfesselt. So hätten die nordeuropäischen Länder eine fast doppel so hohe Gründerrate, wobei eine Firmengründung gut überlegt sein will: 30 Prozent aller Privatinsolvenzen sind auf eine gescheiterte Selbstständigkeit zurückzuführen. Deren durchschnittliche Überschuldung liegt bei 300.000 Euro, also dem Vielfachen eines durchschnittlichen Jahres-Nettogehaltes.

"Die langjährige Beobachtung zeigt, dass 40 bis 50 Prozent der Insolvenzfälle auf Unternehmen entfallen, die nicht älter als fünf Jahre sind", gibt Kantner zu bedenken.

Dann können die Schuldner nur hoffen, dass noch ein wenig Verwertbares da ist, um zumindest einen Privatkonkurs versuchen zu können. Diese Möglichkeit gibt es nunmehr seit 19 Jahren, mehr als 100.000 Fälle wurden seitdem behandelt - und die Hälfte davon positiv abgeschlossen. Der Rest ist noch am Laufen, oder die Schuldner konnten die sieben harten Jahre der Schuldentilgung nicht durchstehen. Heuer hatten rund 80 Privatpersonen eine Überschuldung von mehr als einer Million Euro.

(GRAFIK 1475-15, Format 88 x 110 mm) (Schluss) stf/sab/gsk

WEB http://www.ksv.at

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