Juncker weist Vorwurf der organisierten Steuerflucht zurück

   Von Matthew Dalton

   BRÜSSEL--Der neue Präsident der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, wehrt sich gegen die zunehmend scharfen Vorwürfe, er habe als früherer Ministerpräsident und Finanzminister von Luxemburg für Großkonzerne eine Steuerflucht in Europa ermöglicht. "Nichts in meiner Vergangenheit weist darauf hin, dass ich Steuerflucht in der EU organisieren wollte", sagte Juncker in einer kurzen Pressekonferenz.

   Deutsche und internationale Konzerne vermeiden mit Unterstützung der Luxemburger Regierung Steuerzahlungen in Milliardenhöhe, berichtete unter anderem die Süddeutsche Zeitung und verwies auf die Auswertung von 28.000 Seiten von geheimen Dokumenten. Die zum Teil äußerst komplizierten Finanzstrukturen wurden von Luxemburger Behörden genehmigt und ermöglichten es den Unternehmen, ihre Steuerlast auf teilweise unter 1 Prozent zu drücken.

   "Ich bin für Steuerwettbewerb", sagte Juncker, "und gegen unfairen Steuerwettbewerb." Die Steuerbescheide seien von der luxemburgischen Steuerverwaltung genehmigt worden, die unabhängig von der politischen Ebene der Regierung sei.

   Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager aus Dänemark ist mit der Aufklärung der Steuerpraktiken in Luxemburg beauftragt. Außerdem laufen schon seit Sommer 2013 mehrere Prüfverfahren gegen Irland, die Niederlande und Luxemburg. Dabei geht es um den Verdacht illegaler Steuervorteile für den Onlinehändler Amazon und für die Fiat-Finanztochter in Luxemburg. Zudem prüft Brüssel mögliche steuerliche Begünstigungen für Apple in Irland und Starbucks in den Niederlanden.

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   November 12, 2014 08:12 ET (13:12 GMT)

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