06.02.2015 15:16:30
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Jordaniens Armee startet Offensive gegen Islamischen Staat
AMMAN (AFP)-- Nach der grausamen Hinrichtung eines ihrer Kampfpiloten durch den Islamischen Staat hat die jordanische Armee eine massive Offensive gegen die Dschihadistenorganisation gestartet. Dutzende Kampfflugzeuge hätten zahlreiche IS-Stellungen zerstört, teilte die Armee am Donnerstag mit. Die Angriffe sollten fortgesetzt werden, bis der IS "ausgerottet" sei. Am Freitag beteiligten sich in Amman tausende Menschen an einem Trauermarsch für den getöteten Piloten.
Bei den Vergeltungsangriffen der jordanischen Luftwaffe auf Ausbildungslager sowie Waffen- und Munitionslager des IS seien "alle Ziele" zerstört worden, erklärte die Armee. Sicherheitsunterstützung erhielten die Jordanier nach Angaben aus Washington von US-Jets.
Wo genau die Angriffe stattfanden, wurde nicht mitgeteilt. Jordanien hatte sich in der Vergangenheit regelmäßig an Luftangriffen auf IS-Stellungen in Syrien beteiligt, die Teil der US-geführten Offensive gegen die Dschihadisten im Irak und in Syrien sind.
Der jordanische Außenminister Nasser Dschudeh sagte dem US-Sender CNN, die Offensive sei "der Anfang unserer Vergeltung für diesen entsetzlichen und brutalen Mord an unserem mutigen jungen Piloten". "Wir werden sie verfolgen, wo auch immer sie sind", fügte Dschudeh hinzu. Jordanien werde den IS "ausrotten".
Am Dienstag war im Internet ein Video aufgetaucht, das die Tötung des im Dezember in Syrien von der IS-Miliz verschleppten jordanischen Kampfpiloten Maas al-Kassasbeh zeigte. Der 26-Jährige wurde in einem Käfig bei lebendigem Leib verbrannt. Als erste Reaktion darauf wurden in Jordanien zwei Dschihadisten hingerichtet.
Am Kampf gegen IS sind zahlreiche arabische und westliche Staaten beteiligt. Der irakische Regierungschef Haider al-Abadi forderte die Bundesregierung am Freitag bei einem Besuch in Berlin zu mehr Unterstützung auf, auch in Form von Waffenlieferungen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte die Lieferung weiterer militärischer Ausrüstungsgüter wie Nachtsichtgeräte und Schutzhelme zu.
Die EU stockte ihre Hilfen für Irak und Syrien sowie für die Nachbarländer um 1 Milliarde auf. Das Geld solle die Länder bei der Versorgung der Flüchtlinge, aber auch im Kampf gegen den IS unterstützen, erklärte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini in Brüssel.
Die Vereinigte Arabischen Emirate drangen derweil darauf, dass die US-geführte Koalition gegen den IS sunnitische Stammeskämpfer im Irak bewaffnen müsse. Der IS könne aber nicht allein durch Luftangriffe bezwungen werden, schrieb die staatliche Zeitung "Al-Ittihad" am Freitag. Die Emirate hatten ihre Beteiligung an den Luftangriffen in Syrien kurz nach der Gefangennahme des jordanischen Kampfpiloten offiziell beendet.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/smh
(END) Dow Jones Newswires
February 06, 2015 09:07 ET (14:07 GMT)- - 09 07 AM EST 02-06-15
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