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20.03.2014 23:24:33

Jazenjuk ruft EU zu Wirtschaftssanktionen gegen Russland auf

   KIEW (AFP)--Der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk hat die EU aufgerufen, Russland mit Wirtschaftssanktionen Einhalt zu gebieten. "Jedem sollte klar sein, dass für Stabilität in der Welt ein Preis zu zahlen ist", sagte Jazenjuk laut Regierungsangaben am Rande des EU-Gipfels am Donnerstag in Brüssel. "Da gibt es zwei Wege: Entweder mit Opfern (eines Konfliktes) oder mit Euro und Dollar", sagte der Regierungschef weiter.

   "Es ist besser, Euro und Dollar zu opfern als über tausende Opfer eines blutigen Krieges zu trauern." Er hoffe, die europäischen Partnerstaaten würden das verstehen, sagte Jazenjuk. Irgendwann sei es "zu spät für andere Sanktionen". Die europäischen Staats- und Regierungschefs wollen bei ihrem bis Freitag laufenden Treffen in Brüssel die Sanktionen gegen Russland verschärfen, indem sie Reiseverbote und Kontosperrungen auf weitere russische Verantwortliche ausdehnen. Mit Wirtschaftssanktionen gegen Russland wird zwar gedroht, doch gibt es wegen der hohen Kosten für die heimische Wirtschaft in zahlreichen europäischen Hauptstädten erhebliche Vorbehalte dagegen.

   Jazenjuk hält sich in Brüssel auf, um am Freitag den politischen Teil eines Assoziierungsabkommens mit der Ukraine zu unterzeichnen. Er drohte ferner damit, seine Regierung werde militärisch vorgehen, sollte Russland versuchen, Gebiete im Osten der Ukraine zu annektieren. "Wir werden auf jeglichen Versuch, die Ukraine zu erobern, entschlossen reagieren, einschließlich militärischer Mittel", sagte er.

   Nach Angaben des Pentagon in Washington sicherte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu seinem US-Kollegen Chuck Hagel in einem Telefonat am Donnerstag zu, dass Moskau nicht im Osten der Ukraine angreifen werde. Schoigu habe versichert, dass die an der Grenze zur Ukraine stationierten Truppen dort ausschließlich Manöver abhielten und "nicht die Absicht haben, die Grenze zur Ukraine zu überqueren", sagte Pentagon-Sprecher John Kirby. Wie lange das Manöver dauern solle, habe Schoigu aber offen gelassen.

   Russland hatte die ukrainische Krim-Halbinsel am Dienstag in sein Staatsgebiet aufgenommen, nachdem die Bevölkerung am Wochenende in einem Referendum für den Beitritt gestimmt hatte. Die Regierung in Kiew und der Westen halten die Abstimmung für illegal und werfen Moskau vor, Völkerrecht zu brechen und die Spaltung der Ukraine zu betreiben. Russland weist das zurück.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   March 20, 2014 17:53 ET (21:53 GMT)- - 05 53 PM EDT 03-20-14

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