30.04.2015 10:18:40
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Japans Notenbank senkt Prognosen - Geldpolitik bleibt trotzdem auf Kurs
TOKIO (dpa-AFX) - Die japanische Notenbank hat ihren bereits extrem expansiven geldpolitischen Kurs trotz trüber Prognosen nicht weiter ausgeweitet. Das Programm zum Kauf von Wertpapieren bleibe mit einem Volumen von 80 Billionen Yen (etwa 602 Milliarden Euro) pro Jahr unverändert, teilte die Bank of Japan am Donnerstag mit. Volkswirte hatten mit dieser Entscheidung gerechnet.
Zeitgleich mit den geldpolitischen Entscheidungen senkte die Notenbank ihre Prognose für die weitere Entwicklung der Verbraucherpreise. Im laufenden Jahr rechnen die Währungshüter nur noch mit einer Inflationsrate von 0,8 Prozent. Drei Monate zuvor war die Notenbank noch von einer Teuerung von 1,0 Prozent ausgegangen. Im April 2013 hatte die Inflationserwartung für 2015 noch bei zwei Prozent gelegen.
Die japanische Notenbank will die Inflation mit ihrer expansiven Geldpolitik auf das angestrebte Ziel von zwei Prozent steigen lassen. Im Vergleich zu anderen führenden Zentralbanken gilt die Vorgehensweise der Bank of Japan als besonders aggressiv. Seit vielen Jahren öffnet sie mit Hilfe von Anleihekäufen ("Quantitive Easing", QE) die Geldschleusen immer weiter, um dauerhaft aus der jahrelangen Deflation mit stetig fallenden Preisen herauszukommen.
Neben der Inflationsprognose senkte die Notenbank auch die Erwartung an die weitere konjunkturelle Entwicklung der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt. Im Fiskaljahr bis März 2016 rechnen die Währungshüter nur noch mit einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,0 Prozent. Im Januar hatte die Prognose noch etwas höher bei 2,1 Prozent gelegen./jkr/zb/fbr
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