Bank of Japan hält an lockerer Geldpolitik fest

   An ihrer lockeren Geldpolitik hält die Notenbank unverändert fest. Denn die Wirtschaft scheint auf dem Weg, auch ohne weitere Stimuli bei der Inflation den Zielwert der Notenbank von 2 Prozent zu erreichen. Die Ökonomen sehen weiterhin allgemein eine moderate Erholung der Konjunktur.

   Allerdings steht die pessimistischere Einschätzung der Exporte und der Produktion im Gegensatz zur optimistischen Beurteilung, dass die Erholung der ausländischen Wirtschaften mit dazu beitragen wird, einen stärkeren Rückgang der Inlandsnachfrage in Reaktion auf die Steuererhöhung im April wettzumachen.

   Nach der zweitägigen Sitzung des geldpolitischen Rats hieß es von der Notenbank, die Exporte "zeigten einige Schwäche". Zuvor war die Rede davon, dass sie sich mehr oder weniger "eingependelt" hätten.

   Die pessimistischere Einschätzung kommt zu einer Zeit, da die Wirtschaft mit der Steuererhöhung vom April fertigwerden muss. Politiker und Geschäftsleute hatten die Folgen der Erhöhung der Mehrwertsteuer um 3 Prozent auf die Wirtschaft zunächst heruntergespielt. Jüngste Daten deuten aber darauf hin, dass die Folgen doch gravierender sind und wohl auch noch länger zu spüren sein werden.

   Die Industrieproduktion habe zuletzt "gewisse Schwäche" gezeigt, hieß es nun von den Notenbankern. Zuvor hatten sie einen Trend hin zu einer moderaten Erholung ausgemacht. Stetige Verbesserung zeigten hingegen Einkommen und Beschäftigung.

   Die jüngste Entwicklung könnte in den kommenden Monaten Hoffnungen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik aufkeimen lassen. Beobachtern der Bank of Japan zufolge könnte ein solcher Schritt am ehesten im Oktober erfolgen. Dann stellt die Notenbank ihren Halbjahresausblick zu Wirtschaft und Inflation vor.

   (TOKIO) Dow Jones Newswires