Japanische Autobauer |
12.10.2016 13:39:40
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Toyota und Suzuki loten Entwicklungspartnerschaft aus
Noch im Januar hatten die Konzerne Spekulationen über eine anstehende Partnerschaft dementiert. Nun erklärten sie in einer Absichtserklärung, es sei wichtig, bei der Entwicklung der Infrastruktur und von Standards zusammenzuarbeiten. "Um in dem drastisch veränderten Umfeld der Autoindustrie zu überleben, müssen wir in der Lage sein, uns anzupassen", sagte Toyota-Chef Akio Toyoda. Über eine Kapitalbeteiligung sei noch nicht entschieden, sagte er auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Suzuki-Verwaltungsratschef Osamu Suzuki.
Suzuki als Spezialist für preisgünstige Kleinwagen fühle sich was Zukunftstechnologien angehe zunehmend unsicher, hieß es. Osamu Suzuki sagte, sein Unternehmen blicke in eine unsichere Zukunft, wenn es nur die bestehende Technik weiterentwickle. Er wolle die Eigenständigkeit seiner Firma sichern.
Toyota will mit einem Bündnis auch den Rückstand auf die Konkurrenz aus Europa und Nordamerika bei Standardisierung und Kooperationen aufholen. Beiden Unternehmen könne eine Zusammenarbeit bei ihren jeweiligen Herausforderungen helfen.
Suzuki und Toyota versicherten, weiter im Wettbewerb gegeneinander antreten zu wollen. Suzuki ist insbesondere in Indien und Japan mit seinen Kleinwagen stark vertreten, im Heimatmarkt steht das Unternehmen in starker Konkurrenz zu Daihatsu aus dem Toyota-Konzern. Toyota hatte die Kleinwagenmarke dieses Jahr komplett übernommen und will damit von anziehender Nachfrage in aufstrebenden Märkten profitieren.
Kooperationen, Partnerschaften und Allianzen sind ein beliebter Weg in der Autoindustrie, Kosten für Neuentwicklungen zu teilen. Oft sind es dabei unterschiedliche Partner wie etwa im Fall Daimler und Renault-Nissan, die sich zusammentun und voneinander profitieren wollen. Nicht immer gelingt das jedoch: Eine Kooperation zwischen Volkswagen und Suzuki endete Anfang dieses Jahres endgültig, nachdem die beiden Ex-Partner in ihrer Zusammenarbeit seit 2009 nicht ein gemeinsames Projekt auf die Beine stellen konnten.
Weltweit wächst auch im Zuge der Abgasaffäre von Volkswagen um manipulierte Schadstofftests der Druck auf Autohersteller, ihre Autos an schärfere Umweltrichtlinien anzupassen. Der japanische Renault-Partner Nissan will derzeit die Kontrolle beim schwer angeschlagenen Autobauer Mitsubishi Motors übernehmen. Mitsubishi hatte Manipulationen bei den Verbrauchsangaben für kleine Autos auf dem japanischen Markt eingestanden./men/enl/das
TOKIO (dpa-AFX)
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