Japans Handelsbilanz bleibt wegen China-Schwäche überraschend im Minus

TOKIO (dpa-AFX) - Die Exporte Japans sind deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben und die Handelsbilanz bleibt überraschend im Minus. Verantwortlich waren vor allem sinkende Ausfuhren nach China. Die gesamten japanischen Exporte sind im September nur um 0,6 Prozent zum Vorjahr gestiegen, wie das japanische Finanzministerium am Mittwoch in Tokio mitteilte. Volkswirten hatten einen deutlich stärkeren Anstieg um 3,8 Prozent erwartet. Im August waren die Exporte noch um 3,1 Prozent gestiegen.

Während die japanischen Exporte in die Europäische Union und in die USA deutlich zugelegt haben, sind die Ausfuhren in das Nachbarland China deutlich um 3,5 Prozent zurückgegangen. Die schwächelnde Konjunktur im Reich der Mitte macht sich somit auch für japanische Unternehmen bemerkbar.

Die japanischen Importe entwickelten sich nahe den Erwartungen und gaben um 11,1 Prozent deutlich nach. Ökonomen hatten mit einem Rückgang um 12,0 Prozent gerechnet. Vor allem die gesunkenen Ölpreise werden für den Rückgang verantwortlich gemacht.

Aufgrund der schwachen Exporte verblieb die japanische Handelsbilanz überraschend im Minus. Im September lag sie bei unbereinigt minus 114,5 Milliarden Yen (843 Millionen Euro). Zwar hatte die Bilanz schon im Vormonat mit 569,4 Milliarden Yen sogar deutlich stärker im Minus gelegen. Ökonomen hatten aber für September mit einem Überschuss von 87 Milliarden Yen gerechnet./tos/jsl