04.08.2015 17:45:51

Italien plädiert für Schaffung eines Europäischen Währungsfonds

   ROM (AFP)--Italien ist für eine stärkere europäische Integration und die Schaffung eines Europäischen Währungsfonds (EWF). Der italienische Finanzminister Pier Carlo Padoan sagte am Dienstag, die europäische Währungsunion müsse früher oder später auf gemeinsamen Grundlagen basieren wie "einem Europäischen Währungsfonds, einem Versicherungsmechanismus gegen Schocks am Arbeitsmarkt, gemeinsame Haushaltsmittel".

   Er fügte hinzu: "Wenn dies nicht geschieht, wird die Währungsunion mitten im Fluss stecken bleiben" mit dem Risiko, "von kräftigeren Wellen getroffen und weggeschwemmt zu werden". Risiken müssten stärker geteilt werden.

   Der italienische Finanzminister schloss sich mit seinen Aussagen früheren Forderungen nach der Schaffung eines Europäischen Währungsfonds unter anderem aus Portugal an. Dadurch soll auch der Internationale Währungsfonds (IWF) als Gläubigerinstitution bei Verhandlungen mit EU-Krisenländern wie Griechenland abgelöst werden.

   Die Arbeit der Troika aus Vertretern der Europäischen Zentralbank (EZB), des IWF und der EU-Kommission war immer wieder scharf kritisiert worden. So hatte sich im vergangenen Jahr auch das Europaparlament für die schrittweise Abschaffung der Troika ausgesprochen, der es vorwarf, bei ihren Sparprogrammen in den EU-Krisenländern den negativen sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt zu haben. Der IWF solle nur noch "als letztbereiter Kreditgeber" beteiligt werden.

   Ursprünglich hatten Berlin und Paris im Jahr 2010 die Idee eines Europäischen Währungsfonds als potenziellen Rettungsfonds für Krisenländer unterstützt. Kritiker führten jedoch an, dass dies die Stabilität der EU eher untergraben könnte.

   DJG/brb

   (END) Dow Jones Newswires

   August 04, 2015 11:28 ET (15:28 GMT)- - 11 28 AM EDT 08-04-15

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