06.07.2015 08:55:46
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Iran kündigt bei Ende der Sanktionen Verdopplung der Ölexporte an
Von Benoît Faucon und Summer Said
TEHERAN (Dow Jones)-- Iran will seine Rohölexporte nach einer etwaigen Aufhebung der Sanktionen verdoppeln. "Wir sind wie ein Pilot auf der Startbahn, bereit zum Abheben. Das ganze Land ist so", sagte Mansour Moazami, ein hoher Beamter des iranischen Öl-Ministeriums, in einem Interview. Sollten die Sanktionen aufgehoben werden, würden die Ölexporte auf 2,3 Millionen Barrel pro Tag aufgestockt werden von derzeit 1,2 Millionen. Iran spricht bereits unter anderen mit ehemaligen Abnehmern in der Europäischen Union, unter anderem Shell, TOTAL und Eni, sowie mit aktuellen Importeuren in Asien über die geplante Erhöhung und ihre Folgen sowie mögliche Investitionen in die Erschließung neuer Ölfelder, wie das iranische Ölministerium und die betroffenen Unternehmen bestätigten.
Am Dienstag läuft eine Frist für die Aushandlung eines umfassenden Abkommens aus. Unterhändlern zufolge gibt es zwar noch einige offene Fragen zu klären. Über das Wochenende seien jedoch Fortschritte bei den Gesprächen der Außenminister der UN-Vetomächte (USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien) sowie Deutschlands mit den iranischen Vertretern erzielt worden.
Im Zusammenhang mit dem iranischen Raketen- und Nuklearprogramm hatte die EU 2012 den Import iranischen Öls und eine Zsammenarbeit großer Ölkonzerne mit dem Land verboten. Ein mögliches Ende der Sanktionen im Austausch für Zugeständnisse Teherans bei seinem Atomprogramm käme zu einer sensiblen Zeit für die weltweiten Ölmärkte. Der Ölpreis ist im vergangenen Jahr um 45 Prozent zurückgegangen und notiert derzeit bei um die 61 US-Dollar je Barrel.
Die iranischen Ölreserven sind die viertgrößten in der Welt, die Produktionskapazität des Landes liegt bei 4 Millionen Barrel pro Tag, was Iran bei einem Ende der Sanktionen zum zweitgrößten Ölproduzenten in der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) machen würde.
Moazami sprach sich auch für die Wiedereinführung des Quotensystems aus, das die OPEC 2011 angesichts von Streitigkeiten und Nichteinhaltung abgeschafft und durch eine gemeinsame Förder-Obergrenze von 30 Millionen Barrel pro Tag ersetzt hat. Aber auch diese wird eher als Richtlinie denn feste Regel aufgefasst, zumal die OPEC-Staaten derzeit mehr als 31 Millionen Barrel pro Tag produzieren.
"Ihr Mechanismus ist nicht richtig. Sie müssen zu ihren alten Fähigkeiten und Kapazitäten zurückkehren", sagte Moazami.
Sein Vorschlag dürfte allerdings vor allem auf saudischen Widerstand treffen. Ein ranghoher OPEC-Vertreter erklärte bereits, nur wenn es "absolut notwendig" sei, würden die Quoten wieder eingeführt. Derzeit sehe er aber trotz des jüngsten Preisverfalls dazu keinen Bedarf.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/reg/smh
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July 06, 2015 02:58 ET (06:58 GMT)
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