07.08.2013 09:00:00
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Investoren-Stimmung in Mittel-Osteuropa wieder leicht gestiegen
Der Index der aktuellen Geschäftslage im Juli erreichte einen Wert von 82,1 gegenüber 81,7 im April, der Index der Geschäftserwartungen ist von 82,1 auf 83,3 gestiegen.
Für Russland und Polen ist die Stimmung der Direktinvestoren hinsichtlich der Geschäftsperformance ihrer Beteiligungen am besten. Slowenien und Ungarn werden hingegen nach wie vor in der Krise gesehen. Nach Branchen betrachtet signalisieren die ausländischen Investoren mit Ausnahme des Bauwesens und der Energie- und Wasserversorgungswirtschaft eine relativ hohe Zufriedenheit mit der aktuellen Geschäftssituation. Beim Ausblick auf die kommenden sechs Monate gibt sich insbesondere der Finanzdienstleistungssektor zurückhaltend, vor allem die Versicherungswirtschaft verliert im Vergleich zu April deutlich an Optimismus.
Befragt nach der Anzahl der geplanten Neuinvestitionsprojekte geben die Befragungsteilnehmer im Juli insgesamt 21 Projekte an, mit denen sie in neue Märkte in Mittel-Osteuropa eintreten wollen. Seit Erhebungsbeginn Anfang 2007 ist dies die geringste Projektzahl. Das zeigt nach Ansicht der OeKB-Studienautoren zum einen, dass die Region bereits weitgehend erschlossen ist, zum anderen könnte dies auch auf die mittlerweile abgekühlte Osteuphorie hindeuten.
Auch in Bezug auf den Ausbau bestehender Beteiligungen stehen die Zeichen eher auf Konsolidierung als auf Expansion. Allerdings sind in den einzelnen Ländern und Branchen die jeweiligen Investitionsstrategien sehr unterschiedlich ausgeprägt: Während etwa die Versicherungen - trotz der gedämpften Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate - im kommenden Jahr ihre Präsenz verstärken wollen, signalisiert die Energie- und Wasserversorgungswirtschaft einen Rückzug aus der Region. So ist seit Jahresbeginn der Index der Erweiterungsinvestitionen für diese Branche um 5,3 Punkte eingebrochen.
Auch regional divergieren die Expansionspläne der Direktinvestoren: Während die Beteiligungen in Russland und Polen eher ausgebaut werden, soll die Präsenz in Slowenien und Bulgarien insgesamt etwas zurückgefahren werden.
Der EU-Beitritt Kroatiens am 1. Juli 2013 wird von den Investoren positiv gesehen. Zum ersten Mal seit Erhebungsbeginn 2007 führt das Land im Juli das Ranking hinsichtlich Konjunktur- und Geschäftserwartungen an. Knapp ein Fünftel aller Neuinvestitionsprojekte soll in den kommenden zwölf Monaten allein in Kroatien realisiert werden.
(Schluss) ivn/snu/miw
WEB http://www.oekb.at
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