Höhere Risikovorsorge 04.11.2016 14:50:41

Intesa Sanpaolo hält Gewinnrückgang in Grenzen

Im dritten Quartal rutschte der Gewinn zwar verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 628 Millionen Euro ab, wie das Institut am Freitag in Mailand mitteilte. Analysten hatten mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet. Die Erträge der Bank gingen trotz des Zinstiefs nur um gut zwei Prozent auf 4 Milliarden Euro zurück. Allerdings fuhr sie die Vorsorge für faule Kredite nach einer äußerst niedrigen Belastung vor einem Jahr nun auf 248 Millionen Euro nach oben.

Intesa gilt als der Stabilitätsanker in der italienischen Bankenlandschaft. Die harte Kernkapitalquote lag Ende September bei auch im internationalen Vergleich hohen 13 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte besser als Ende Juni. Die Bank stemmt sich mit Kostensenkungen gegen die anhaltend niedrigen Zinsen.

Zudem profitiert die zweitgrößte Bank Italiens von einer für dortige Verhältnisse beruhigenden Qualität ihrer Kredite. Der Anteil zahlungsgestörter Darlehen liegt bei gerade 4,0 Prozent. Im Branchenschnitt des Landes ist bei fast einem Fünftel der Kredite die Rückzahlung unsicher. Intesa hatte bereits 2014 im Zusammenhang mit dem damaligen europäischen Stresstest in ihrer Bilanz aufgeräumt und Milliardensummen auf faule Kredite abgeschrieben.

Trotzdem kann sich die Bank nicht ganz vom Abwärtstrend der Branche entziehen. Seit Jahresbeginn haben Intesa-Aktien fast 35 Prozent an Wert verloren. Der italienische Hauptrivale UniCredit hat derweil angesichts drückender Kapitalsorgen fast 60 Prozent verloren. Intesa ist an der Börse derzeit gut 32 Milliarden Euro wert und damit etwa doppelt so viel wie die Deutsche Bank./enl/jha/stb

MAILAND (dpa-AFX)

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