17.12.2013 12:40:00
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Internet-Geschäft rettet bisherige Weihnachtsbilanz im Handel
Bereinigt um die Inflation (real) war das bisherige Weihnachtsgeschäft im stationären Handel sogar 1 Prozent im Minus. Handelsobfrau Bettina Lorentschitsch hat dennoch keine Befürchtungen, dass das Geschäft Richtung Netz abwandert: "Die Menschen wollen die Stimmung in und außerhalb der Geschäfte erleben", ist sie überzeugt. Außerdem mache das Internet-Geschäft trotz steigender Tendenz bisher nur 5 Prozent des gesamten Weihnachtsgeschäfts aus. Einschränkung: Das betrifft nur das Geschäft im österreichischen Internet-Handel.
Branchenleader Amazon wird in dieser Rechnung nicht mitberücksichtigt, weil der Versandriese kein österreichisches Unternehmen ist. Das Weihnachtsgeschäft im heimischen Internet-Einzelhandel machte im November laut KMU-Hochrechnung 80 Mio. Euro aus, nach 70 Mio. Euro im Jahr 2012. Noch einmal so viel, also rund 80 Mio. Euro, flossen allerdings an ausländische Internetanbieter.
Üblicherweise wird als Weihnachtsgeschäft der Brutto-Mehrumsatz im Dezember verstanden. Im Internethandel hat die KMU Forschung Austria allerdings den November herangezogen, weil in diesem Monat der Umsatz höher war als im Dezember.
"Die Bedeutung des Weihnachtsgeschäfts nimmt ab, wenn auch nicht stark", meinte Gittenberger. 2012 lag der Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz bei 2,4 Prozent, 2002 waren es 3 Prozent. In den 1950er-Jahren trug das Weihnachtsgeschäft noch rund 10 Prozent zum Gesamtgeschäft bei.
Für den stationären Handel wird heuer ein Mehrumsatz von 1,52 Mrd. Euro (brutto) erwartet. Das ist gleich viel wie 2012. Den bisherigen Rekord der Jahre 2011 und 2010 mit je 1,57 Mrd. Euro können die Händler heuer nicht knacken, obwohl noch mehr als die Hälfte der Weihnachtsumsätze ausstehen. Bis zum Heiligen Abend fahren die Betriebe noch rund ein Drittel des Weihnachtsgeschäfts ein, vom Stefanitag bis Silvester 20 Prozent. "Der 23. wird heuer der umsatzstärkste Tag werden, weil viele schon Urlaub haben und der Trend zum späten Shopping steigt", sagte Lorentschitsch.
Bisherige Branchensieger sind der Spielwaren-, Buch- sowie Kosmetikhandel mit nominellen Umsatzzuwächsen von je 3 Prozent. Unter Berücksichtigung der Inflation schwächt sich das jedoch ab. Die größten nominellen Einbußen hatten bis jetzt Schuh- und Lederwarengeschäfte (-6 Prozent). Mit je 1 Prozent rückläufig waren auch Sportartikel-, Elektro- und Uhren- bzw. Schmuckhandel.
(GRAFIK 1470-13, Format 42 x 125 mm) (Schluss) kan/cri
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