20.12.2013 08:23:31

Interne Dokumente belasten Deutsche Bank in Kirch-Prozess - Bericht

   Die Deutsche Bank und ihr Ex-Chef Rolf Breuer werden laut einem Zeitungsbericht im Streit um das Kirch-Medienimperium durch interne Dokumente belastet. Den Unterlagen zufolge gab es Anfang 2002 in der Bank ein Geheimprojekt mit Namen "Barolo", bei dem es darum ging, den Film- und TV-Konzern des Magnaten Leo Kirch aufzuspalten, wie die Süddeutsche Zeitung ohne Angabe von Quellen berichtet. Große Teile wie die Formel 1 und die Anteile am Springer-Verlag sollten demnach unter Mitwirkung der Bank verkauft werden, um ein Überleben der finanziell angeschlagenen Kirch-Gruppe zu ermöglichen. Daran hätte die Bank gut verdient.

   In dem Schadensersatzprozess, den der 2011 verstorbene Kirch gegen die Bank begonnen hatte und der von seinen Erben fortgesetzt wird, hatten Breuer und die Bank allerdings behauptet, sie hätten nie vorgehabt, Kirchs Mediengruppe zu zerschlagen, um daran zu verdienen. Deshalb gebe es keine Schadensersatzansprüche wegen des TV-Interviews, in dem Breuer am 4. Februar 2002 die Kreditwürdigkeit des Deutsche-Bank-Kunden Kirch angezweifelt hatte. Der Medienmagnat war wenig später pleite und forderte Regress von Breuer und der Bank.

   Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Prozessbetrugs gegen das Geldinstitut und fünf seiner Manager. Neben Breuer wird auch gegen dessen Nachfolger Josef Ackermann, zwei weitere Ex-Vorstände und gegen Jürgen Fitschen, einen der beiden heutigen Chefs, ermittelt. Die Staatsanwaltschaft bereite eine Anklage vor, wolle aber den fünf Beschuldigten noch die Möglichkeit geben, dazu persönlich auszusagen und habe ihnen konkrete Vernehmungstermine im Januar 2014 angeboten, schreibt die Süddeutsche Zeitung weiter.

   Nach Einschätzung von Verfahrensbeteiligten würden einige der Beschuldigten durch die Aktenlage entlastet, darunter Fitschen. Sie hätten, anders als Breuer, damals nichts von "Barolo" gewusst, so die Süddeutsche. Die Dokumente waren von der Staatsanwaltschaft bei Durchsuchungen sichergestellt worden.

   Ein Sprecher der Deutschen Bank sagte am Freitag, die Bank äußere sich nicht zu laufenden Verfahren.

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