30.12.2014 15:38:00
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Internationale Börsen beenden turbulentes Jahr 2014 mit Gewinnen
Noch deutlicher nach oben ging es in Japan und den USA. Tokios Nikkei-Index beendete das Börsenjahr mit einem Jahresplus von 7,1 Prozent. Der Dow Jones hält zwei Tage vor Jahreswechsel bisher bei einem Plus von 8,8 Prozent.
In den USA haben zuletzt einige Wirtschaftsdaten und Frühindikatoren positiv überrascht. Das US-Bruttoinlandsprodukt ist von Juli bis September mit einer annualisierten Rate von 5,0 Prozent und damit so schnell wir seit elf Jahren nicht mehr gewachsen. Der US-Aktienindex Dow Jones ist nach den guten Daten erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 18.000 Punkten gestiegen. Die US-Notenbank dürfte damit auch von ihrer ultralockeren Geldpolitik zur Wirtschaftsbelebung bald wieder abrücken und ihre während der Krise auf Rekordtiefs gesenkte Zinsen bald wieder anheben.
Die Analysten von Raiffeisen Research erwarten die erste US-Zinserhöhung schon im zweiten Quartal 2015. Der US-Dollar dürfte damit weiter ansteigen, die Analysten erwarten den Dollar Ende des Jahres bei rund 1,12 Dollar je Euro. Dies könnte in Folge aber einige Emerging Markets belasten, die in Fremdwährungen wie US-Dollar verschuldet sind, erklärt der Raiffeisen-Analyst Valentin Hofstätter. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte hingegen ihre ultralockere Geldpolitik vorerst weiter fortsetzen, glauben Analysten.
Eine Erholung erwartet Hofstätter auch für die Konjunktur der Eurozone, die Prognose für 2015 lautet hier auf ein Wachstum von 1,2 Prozent. Unterstützt werden dürfte die Erholung von der weiter niedrigen Inflation, den zuletzt massiv gefallenen Rohölpreisen und den steigenden Reallöhnen.
"Der Ölpreissturz ist für die Konjunktur der Eurozone uneingeschränkt positiv, weil er die Kaufkraft stärkt. Für uns ist das wie eine massive Steuersenkung", erklärt Hofstätter. Die Ölpreise haben sich im Lauf des zweiten Halbjahres fast halbiert, der Preis für die Referenzsorte Brent rasselte von rund 110 auf unter 60 Dollar je Fass (159 Liter).
Das stark von den Einnahmen seiner Ölproduktion abhängige Russland dürfte hingegen weiter unter dem Ölpreisverfall leiden. In Kombination mit den Sanktionen gegen das Land dürfte Russland damit im kommenden Jahr deutlich in die Rezession schlittern, und die Russland/Ukraine-Krise weiter ein bestimmendes Thema bleiben.
Die Raiffeisen-Analysten prognostizieren für Russlands Wirtschaft 2015 ein Minus von rund vier Prozent. Ein wichtiges Thema dürfte zu Beginn des Jahres neben der Russland/Ukraine-Krise auch Griechenland bleiben, erwartet Hofstätter, wobei aber eine Rückkehr der Euro-Schuldenkrise nicht zu befürchten sei.
Auch für 2015 prognostizieren die Raiffeisen-Analysten weitere Anstiege an den etablierten Aktienmärkten. Ende des Jahres erwarten sie den DAX bei 11.000 Punkten, den Euro-Stoxx-50 bei 3.550 und den US-Index S&P-500 bei 2.200 Zählern.
Vor allem bei Aktien der Eurozone sieht der Raffeisen-Analyst Johannes Mattner trotz des im Vergleich zu den USA geringeren Wirtschaftswachstums stärkeres Kurspotenzial. Durch die anhaltend lockere EZB-Geldpolitik und niedrige Anleihenverzinsungen sollten Aktien aufgrund der fehlenden Anlagealternativen in Mode bleiben, erklärt der Analyst. Zudem haben sich auch die Unternehmensergebnisse in den vergangen beiden Quartalen gut gehalten. Zudem seien europäische Aktien im Vergleich zu US-Werten derzeit auch attraktiver bewertet.
(GRAFIK 1510-14, Format 88 x 126 mm) (Schluss) mik/snu
ISIN EU0009658145 US2605661048
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