29.09.2015 10:48:00

Heimische Industrie holt auf - Schwellenländer können Erholung bedrohen

Bankökonomen sehen für Österreichs Industrie im September eine Trendwende nach dem schwachen August. Die Betriebe verbuchten jetzt so starke Zuwächse an Neu- und Folgeaufträgen wie letztmals vor mehr als eineinhalb Jahren, schreiben die UniCredit Bank-Austria-Volkswirte. Der Jobrückgang der letzten Monate wurde fürs Erste gestoppt. Dennoch: Von Schwellenländermärkten könnten Dämpfer ausgehen.

Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer kommt nach den September-Umfragewerten zum Schluss, dass die heimische Industrie zu Beginn des Herbsts von der Erholung in Europa profitieren kann. "Wir gehen davon aus, dass die heimische Industrie im Jahr 2015 ein Produktionswachstum von rund 2 Prozent real erreichen kann."

Vorläufig habe die Schwäche der Schwellenländer der Konjunktur in den USA und im Euroraum nur wenig anhaben können. Das sollte auch in den nächsten Monaten der Fall sein. Damit sollte sich auch die Erholung in Österreich fortsetzen. Ein stärkerer Einbruch der Schwellenländer könnte jedoch die Erholung belasten, schreibt die Bank.

Der Bank Austria Einkaufsmanagerindex ist im September auf 52,5 Punkte gestiegen. Die Kennzahl erreichte damit den höchsten Wert seit eineinhalb Jahren. "Die österreichische Industrie kann damit zum Wachstumstempo der Eurozone im September aufschließen", befand Bruckbauer. Die Nachfrage aus dem Ausland war höher, die Firmen haben ihre Produktion ausgeweitet. Sinkende Einkaufspreise bzw. Rohstoffpreise taten den Ertragszahlen gut.

Damit habe sich die Beschäftigungslage in der Industrie zu Beginn des Herbsts zumindest stabilisiert. Im September wurden in Österreichs Industriebetrieben wieder neue Jobs geschaffen. Der Beschäftigungsrückgang der Vormonate konnte so gestoppt werden. "Aber mit durchschnittlich rund 580.000 unterschreitet das Beschäftigungsniveau im bisherigen Jahresverlauf jenes des Vorjahres um rund ein halbes Prozent", berichtete Bankökonom Walter Pudschedl. Das Jahr 2015 werde voraussichtlich das zweite Jahr in Folge mit einem zumindest leichten Rückgang der Beschäftigung in der österreichischen Industrie sein.

(Schluss) rf/cs

WEB http://www.bankaustria.at

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