30.12.2014 10:52:00
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Industrie-Auftragsbestände sinken langsamer, doch Jobabbau ungebremst
Das ergab die jüngste Umfrage der Bank Austria für den Einkaufsmanagerindex Dezember. Dieser Index ist im Dezember auf 49,2 Punkte gestiegen. Das war ein Plus um 1,8 Punkte gegenüber November und der höchste Wert seit vier Monaten. Die aktuelle Umfrage unter Einkaufsmanagern der österreichischen Industrie zeige in allen Teilbereichen eine leichte Entspannung der Konjunkturlage im Vergleich zu den Vormonaten an, befindet Bank-Chefökonom Stefan Bruckbauer.
Seit rund einem halben Jahr schon nimmt die Anzahl der Neuaufträge ab. Das Tempo des Rückgangs war im Dezember sowohl im Neugeschäft mit dem Inland als auch mit ausländischen Abnehmern aber nur noch gering, heißt es in der Umfrage. Dank stärkerer Nachfrage aus einigen europäischen Märkten konnten Investitionsgüterhersteller sogar ein leichtes Auftragsplus vermelden. Die Auftragspolster insgesamt wurden wegen eines anhaltenden Kapazitätsüberhangs aber auch im Dezember nochmals deutlich dünner.
Im Dezember wurden wieder viele Industriejobs gestrichen. 2014 hat sich der Beschäftigtenstand in der verarbeitenden Industrie erstmals seit vier Jahren daher leicht um rund 800 Personen auf durchschnittlich 582.500 verringert. "Die Lage am Arbeitsmarkt in der heimischen verarbeitenden Industrie ist aber weiterhin vergleichsweise günstig", stellt Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl fest. Denn trotz des Beschäftigungsrückgangs und des Anstiegs an Arbeitsuchenden auf über 29.000 im Jahr 2014 liege die Industrie-Arbeitslosenquote mit 4,8 Prozent deutlich unter dem österreichischen Gesamtwert von 8,4 Prozent im Jahresdurchschnitt.
Der Ölpreis-Einbruch war im Dezember Grund für den stärksten Rückgang der Einkaufspreise seit acht Monaten. Auch einige Vormaterialien wurden billiger. Das ist nicht gänzlich bei den Kunden angekommen. Demnach verbesserte der Ölpreisverfall zuletzt die Ertragslage vieler Unternehmen.
Real geht die Bank für die heimische verarbeitende Industrie wegen des moderaten Wachstums bis zum Sommer trotz der Flaute ab Herbst von einem realen Produktionsplus von 1 Prozent aus. 3 Prozent sollten es bei der Fahrzeugindustrie werden, die überdurchschnittlich gut unterwegs war, in der Chemie- und Elektroindustrie könnten es 3 Prozent sein. Für 2015 sieht die Bank für die ganze Branche positive Signale. Bleiben Zinsen und Rohstoffpreise tief und kann eine Eskalation der Ukraine-Krise vermieden werden, kann die heimische Industrie für 2015 sogar auf ein Wachstum von 3 Prozent hoffen.
(Schluss) rf/stf
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