07.05.2014 13:29:00

Import-Stopp - Rupprechter schickt Delegierten nach Russland

Wegen der 15 heimischen Fleischverarbeitungs- bzw. Molkereibetriebe, die seit gestern nicht mehr nach Russland liefern dürfen, schickt Agrarminister Andrä Rupprechter (ÖVP) einen "Sonderbeauftragten" kommende Woche nach Moskau. Dieser soll "rasch wieder Lieferungen ermöglichen", so Rupprechter im ORF-Radio. Indes findet im Gesundheitsministerium kommende Woche ein Koordinationstreffen statt.

Bei dem Meeting am 14. Mai handle es sich um ein Meeting maßgeblich Involvierter aus Politik, Wirtschaft und auch nach Plan mit der Veterinärverwaltung, wie am Mittwoch gegenüber der APA aus dem Gesundheitsministerium von Alois Stöger (SPÖ) bestätigt wurde. Es gehe nach der Sperre darum, das Problem zu analysieren und Handlungsableitungen zu erarbeiten. Binnen zwei Monaten wolle man eine inhaltliche Stellungnahme abgeben, wie Österreich mit dem russischen Importstopp umgehe, sagte eine Ministeriumssprecherin.

Rupprechter hingegen kündigte im Ö1-Mittagsjournal an, dass er in wenigen Tagen einen ehemaligen österreichischen Agrar- und Umweltattache in Russland samt kleiner Delegation wieder dorthin schickt, um die Exportlage zu sondierten.

Es sei nämlich beunruhigend, so der Landwirtschaftsminister, wenn ein wichtiger Absatzmarkt wie Russland Lebensmittelimporte aus Österreich stoppe - um die Ausfuhren müsse man sich bemühen. Der Delegierte solle auch "aufklären" ob der jetzige Importstopp mit der momentanen politischen Krise zwischen Moskau und Brüssel wegen der Ukraine zusammenhänge. Es gehe darum "Aufklärung zu betreiben und die Dinge rasch zu bereinigen".

Dem Vernehmen nach sehen einige Beteiligte das Thema derzeit wegen der politischen Krise zwischen Russland, der Ukraine und der westlichen Welt als überbewertet an, da es in der Vergangenheit immer wieder einmal zu vorübergehenden Importstopps komme. Auch Josef Braunshofer, Chef der nun mit zwei von fünf Werken betroffenen Berglandmilch, sieht laut Ö1 keinen Zusammenhang mit der Ukraine-Krise. Es gebe bei allen Kunden Wünsche, denen man sich beugen müsse: "Der Kunde ist König. So ist das."

Die 15 Betriebe, die auf dem Dokument zu finden sind, das der APA vorliegt sind: Greisigner Fleisch-, Wurst- und Selchwarenerzeugung GmbH; Handl Tyrol Ges.m.b.H.; Berglandmilch eGen Betrieb Feldkirchen und Betrieb Voitsberg; Alpenmilch Salzburg Ges.m.b.H.; Dachsberger & Söhne GmbH, Rudolf Großfrutner GmbH; Steirerfleisch GmbH; Stürzenbecher Vieh-, Pferde- Fleischhandels GmbH; Higelsbergeer GesmbH & Co KG; Alois Köhrer GmbH; Grandits GmbH; HR Trading; Ennstal Milch KG. Wie ausführlich berichtet orten die Russen nach ihrer Begutachtung bauliche Mängel, es geht aber auch um Hygienevorschriften und die gesetzliche Handhabung in Österreich, die allerdings schon seit Jahren existiert.

Das Thema tangiert das Landwirtschafts- und das Gesundheitsministerium. Möglicherweise kommt noch das Wirtschaftsministerium dazu, an sich geht es schließlich um Außenhandel.

(Schluss) phs/cri

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