19.05.2016 15:48:00
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IMMOFINANZ-Prozess - Zeuge belastet Angeklagte: "Das ist verrückt."
"Das ist verrückt, so macht man kein Geschäft", sagte der Zeuge, der von einem "Problemobjekt" sprach. Es sei eine "ungewöhnliche Verwertungsstrategie" vorgelegen. Die Immofinanz habe lange keine Miete gesehen, dann habe man gesagt, verkaufen wir es halt und was übrig bleibt darf sich der Mieter Leitgeb behalten, schilderte der sehr auskunftsfreudige Immofinanz-Mitarbeiter - womit er sich klar von einem Immofinanz-Kollegen unterschied, der zuvor als Zeuge mit seinen vagen Aussagen an den Nerven von Richterin Marion Hohenecker zerrte.
Schwer belastet wurden Leitgeb und seine Mitangeklagten letztendlich durch die Aussage des zweiten Zeugen, wonach seiner Einschätzung nach der Immofinanz ein Schaden durch den Immobiliendeal entstanden sei. Denn genau das hat die Staatsanwaltschaft angeklagt. Belastend war auch die Aussage, dass es üblich sei dass bei Nichtbezahlung der Miete, was bei der "Villa Esmara" anfangs der Fall war, nach sechs Monaten gekündigt und geklagt wird, was die Immofinanz bei der "Villa Esmara" unterlassen habe.
Hintergrund der Anklage ist der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, Leitgeb soll ungerechtfertigterweise eine Provision von 860.000 Euro erhalten haben und damit einen Beitrag zur Untreue geleistet haben, was dieser bestreitet. Der Immofinanz sei kein Schaden entstanden, rechtfertigt er sich. Und es sei überhaupt fraglich ob man von einer Provision sprechen könne. Der Hauptangeklagte der Causa "Villa Esmara", Ex-Immofinanzchef Karl Petrikovics, ist nicht verhandlungsfähig. Petrikovics, dem in dem Fall Untreue angelastet wird, wurde in einer anderen Causa rechtskräftig wegen Untreue zu sechs Jahren Haft verurteilt. Er hat seine Haftstrafe aber wegen Vollzugsuntauglichkeit nicht angetreten.
Leitgeb hatte ursprünglich große Pläne für sein Trainingszentrum "Champ Fitness" gehabt, das er 2003 in der Immofinanz-Immobilie "Villa Esmara" eröffnete. Die Idee sei gewesen, dass die Immofinanz die Immobilie erwirbt und finanziert und dafür acht Prozent Verzinsung bekommt. Er, Leitgeb, habe dafür ein Vorkaufsrecht zu den tatsächlich angelaufenen Kosten erhalten. Allerdings lief es anders, das Projekt schlitterte in die Insolvenz.
Der Prozess wird am 16. Juni fortgesetzt, dann soll auch ein Urteil ergehen.
(Schluss) stf/ggr
ISIN AT0000809058 WEB http://www.immofinanz.com
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