Immofinanz - Petrikovics und Schwager müssen noch heuer ins Gefängnis

Den Sachverständigen, der in der Causa um millionenschwere Aktienoptionsgeschäfte sowohl für die Staatsanwaltschaft als auch für das Erstgericht gearbeitet hatte, sah der OGH nicht als befangen an. Somit wurden die Nichtigkeitsbeschwerden und Berufungen von Petrikovics und Schwager verworfen.

Weiters hat das Höchstgericht die bereits vom Erstgericht zugesprochenen Schadenersatzansprüche der Privatbeteiligten Constantia Privatbank (CBP, nunmehr Aviso Zeta) sowie Immofinanz (Imbea) bestätigt. Petrikovics und Schwager müssen an die beiden Firmen aus dem früheren Immofinanz-Konzerngeflecht mehr als 4 Mio. bzw. mehr als 7 Mio. Euro zahlen.

Nach der schriftlichen Ausfertigung des OGH-Urteils geht der Akt zurück ans Erstgericht, das Wiener Straflandesgericht. Das wird voraussichtlich ein paar Wochen dauern. Das Gericht wird dann Petrikovics und Schwager eine Aufforderung zum Haftantritt zustellen lassen, der sie binnen einem Monat Folge leisten müssen.

Nicht hinter Gitter muss Thornton, seine ohnehin nur bedingte Haftstrafe von zwei Jahren wurde vom OGH auf 15 Monate herabgesetzt. Das hat keine praktische Auswirkung. Anders als bei Petrikovics und Schwager sieht das Höchstgericht keine erhebliche Bereicherungsabsicht bei Thornton. Daher sei das Strafmaß "geringfügig zu modifizieren", so OGH-Richter Michael Schwab.

Bei Petrikovics und Schwager hingegen wiegt laut OGH "besonders schwer, dass sie trotz hohen Einkommens ihrem Bestreben nach noch mehr Vorteilen freien Lauf ließen", wie Schwab ausführte.

(Schluss/folgt Zus.) snu/ivn/tsk

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