Immofinanz-Chef schließt Fusion mit CA Immo vorerst aus

"Ich schließe kurz- und mittelfristig eine Fusion aus, weil sie Geldvernichtung wäre", sagte Immofinanz-Chef Eduard Zehetner heute, Montag, vor Journalisten in Wien. Mit diesem Zeithorizont bliebe die CA Immo auch börsennotiert. "Auf lange Sicht schließe ich nichts aus", ergänzte er. Würden alle Anteile der Immofinanz und der CA Immo in einer Gesellschaft vereint, wäre für den deutschen Fiskus eine erkleckliche Summe an Grunderwerbsteuern fällig, die sich "im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich" bewege. In Österreich seien "die Vermeidungsmöglichkeiten viel einfacher", meinte Zehetner. Letzten Endes müsse aber "eine engere Verschränkung da sein als die Vollkonsolidierung nach dem internationalen Rechnungslegungsstandard IFRS". Zehetner denkt dabei etwa an einen Beherrschungsvertrag oder den Rückzug der CA Immo von der Börse. Negative steuerliche Aspekte seien jedenfalls hintanzuhalten.

Die Immofinanz will "das Portfolio beider Unternehmen gemeinsam bewirtschaften und die Potenziale heben, die heute bei der CA Immo schlummern", begründete Zehetner sein Angebot. Am 1. Mai wird er als CEO abgelöst. "In fünf Wochen bin ich Geschichte - ich bin ein 'Dead Man Walking'", meinte er launig.

In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2014/15 brach der Konzerngewinn der Immofinanz infolge von währungsbereinigten Neubewertungen des Immobilienvermögens gegenüber der Vorjahresperiode um gut 44 Prozent auf 79,2 Mio. Euro ein - vor allem die Abwertungen in Russland, Polen, Tschechien und der Slowakei schlugen durch. Bei der CA Immo sank der Jahresgewinn 2014 vorläufigen Zahlen zufolge von 75,8 auf 70,8 Mio. Euro. Die Nettoverschuldung ging von 1,08 auf 1,06 Mrd. Euro zurück.

kre/ggr