29.10.2015 14:17:00

Immobilieninvestitionen in Europa heuer markant gestiegen

In den europäischen Gewerbeimmobilienmarkt ist heuer deutlich mehr Geld geflossen als im Vorjahr, geht aus einer aktuellen Erhebung des internationalen Immobiliendienstleisters Savills hervor. In den ersten drei Quartalen 2015 zog das Investitionsvolumen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 20 Prozent auf 157,5 Mrd. Euro an. In Österreich ging es gegen den Trend um 40 Prozent zurück.

Neben Österreich gab es die größten Rückgänge in Griechenland (minus 62 Prozent) und Finnland (minus 18 Prozent). Den massivsten Zuwachs gab es laut Savills in Portugal (plus 804 Prozent), Norwegen (plus 190 Prozent) und Italien (plus 107 Prozent).

Weiterhin zu den attraktivsten Märkten für Immobilieninvestments zählten Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Das Volumen stieg dort im Jahresabstand um 43 Prozent, obwohl deren gemeinsamer Anteil am Investitionsvolumen im dritten Quartal gegenüber der Vorjahresperiode von 71 auf 69 Prozent sank.

Europaweit verringerte sich die durchschnittliche Spitzenrendite für Büroimmobilien im abgelaufenen Quartal laut Savills um weitere 11 Basispunkte - in Lissabon und Paris La Defense sogar um jeweils 50 Basispunkte, in Warschau, Mailand und Athen um jeweils 25 Basispunkte.

Wegen der gestiegenen Investorenstimmung in Irland, Spanien, Italien und zuletzt auch Portugal habe sich die Rendite-Schere zwischen den Kern- und den Randmärkten zunehmend geschlossen.

Allein im dritten Quartal wurden heuer 55 Mrd. Euro in den europäischen Immobilienmarkt investiert. Mehr als die Hälfte davon (28 Mrd. Euro) kam jeweils aus dem Ausland. Ein Großteil der Investitionen ging nach Großbritannien und Deutschland.

"Amerikanische und chinesische Investoren waren auf dem europäischen Markt sehr aktiv", berichtete der CEO Germany und Head of Investment Europe bei Savills, Marcus Lemli, am Donnerstag. Wegen der gestiegenen Kaufpreise in Nordamerika und des starken Dollar sind europäische Immobilien für US-Investoren relativ günstig. Chinesische Anleger diversifizierten ihre Investments angesichts der Volatilität an den chinesischen Aktien-, Immobilien- und Währungsmärkten verstärkt. Sie haben heuer trotz der Yuan-Abwertung bereits 3,4 Mrd. Euro in den europäischen Immobilienmarkt investiert - das waren um 58 Prozent mehr als im Gesamtjahr 2014.

"Für 2016 gehen wir von einem Anstieg der Mieten in Europa zwischen 2,5 und 3 Prozent aus", so Lydia Brissy, Director European Research bei Savills. Das mache den europäischen Markt für Investoren "zusätzlich attraktiv". Die "historisch hohen Kaufpreise" dürften ihrer Meinung nach dazu führen, dass weitere Assets auf den Markt kommen, was wiederum die Nachfrage ankurbelt und zu einem "extrem starken Schlussquartal" führen wird. Der Gesamtinvestitionsumsatz für 2015 sei auf gutem Weg, eine Rekordsumme von mehr als 230 Mrd. Euro zu erreichen, erwartet die Immobilienexpertin.

(Schluss) kre/cs

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