16.06.2016 10:05:49

Ifo rechnet mit höherem Wachstum im laufenden Jahr

   Von Christian Grimm

   BERLIN (Dow Jones)-- Das Ifo-Institut hat seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr erhöht. Die Münchner Ökonomen rechnen jetzt mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,8 Prozent. Im Frühjahr hatten sie noch ein Plus von 1,6 Prozent vorausgesagt.

   "Das erste Vierteljahr lief besser als gedacht. Der seit 2014 anhaltende moderate Aufschwung der deutschen Wirtschaft geht in die zweite Halbzeit. Eine Verlängerung ist möglich", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Donnerstag. Im kommenden Jahr dürfte sich das Wachstum leicht auf 1,6 Prozent abschwächen.

   Am Arbeitsmarkt bleibt die Entwicklung nach oben gerichtet. Wollmershäuser erwartet einen Rückgang der Arbeitslosenquote von 6,4 Prozent im letzten Jahr bis auf 6,1 Prozent in diesem Jahr. Die Zahl der Arbeitslosen wird dabei von 2,8 auf 2,7 Millionen sinken und 2017 auf diesem Niveau verbleiben. "Das ist eine Auswirkung der Flüchtlinge, die nach und nach auf den Arbeitsmarkt gelangen", sagte Wollmershäuser.

   Die Zahl der Erwerbstätigen wird laut Ifo in diesem Zeitraum von 43,1 auf 43,9 Millionen im Jahre 2017 zulegen. Der Haushaltsüberschuss des Staates dürfte wegen der Mehrausgaben für Flüchtlinge schrumpfen. Die Volkswirte rechnen für 2016 und 2017 mit 10,6 Milliarden Euro. Im alten Jahr konnten sich der Finanzminister noch über ein Plus von knapp 20 Milliarden freuen.

   Mit der anämischen Teuerung wird es hierzulande bergauf gehen. Die Inflation wird zwar dieses Jahr nicht über 0,5 Prozent hinauskommen, sich 2017 aber auf 1,5 Prozent beschleunigen. "Damit nähert sich Deutschland der von der Europäischen Zentralbank gesetzten Zielmarke von knapp unter 2 Prozent", so der Ifo-Konjunkturchef.

   Während die Exporte in diesem Jahr nur um 2,9 Prozent wachsen, werden sie im kommenden Jahr um 4,1 Prozent klettern. Gleichzeitig wird der von der EU-Kommission kritisierte hohe Überschuss in der deutschen Leistungsbilanz weiter zunehmen von 257,0 über 274,5 auf 286,5 Milliarden Euro. Das entspricht 8,5, dann 8,7 und schließlich 8,8 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/chg/apo

   (END) Dow Jones Newswires

   June 16, 2016 04:04 ET (08:04 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 04 AM EDT 06-16-16

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!