16.12.2016 16:04:00

Ifo-Index beendet das Jahr mit einem Anstieg

Der Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts dürfte im Dezember nach einer Stagnation im Vormonat wieder leicht gestiegen sein. Volkswirte rechnen damit, dass das Wirtschaftswachstum in Deutschland im vierten Quartal deutlich angezogen hat und hoffen darauf, diese Erwartung am Montag (10.00 Uhr) durch den wichtigsten deutschen Konjunkturfrühindikator bestätigt zu finden.

   Ansonsten verspricht die vorletzte Woche des Jahres 2016 nach der Papierform eine ruhige zu werden. Hervorzuhebende Termine sind die geldpolitische Entscheidung der Bank of Japan (Dienstag) sowie ein Donnerstag voller interessanter US-Konjunkturdaten.

Deutsche Unternehmen so optimistisch wie zuletzt im Frühjahr 2014 Der Ifo-Geschäftsklimaindex befindet schon seit Oktober auf dem höchsten Niveau seit April 2014, und das hat seine Ursache sowohl in einer guten Beurteilung der Geschäftslage als auch in optimistischen Erwartungen für die nächsten sechs Monate. Erstaunlich genug: Der Index der Lagebeurteilung lag im November auf dem höchsten Stand seit März 2014, und die Unternehmen erwarteten trotzdem noch eine weitere Besserung ihrer Geschäfte - Brexit, schwächelnder Konjunktur in einigen Schwellenländern und politischen Unwägbarkeiten in der Eurozone zum Trotz. Wie lange kann das noch weitergehen?

   Zumindest noch den Dezember über, wie es aussieht. Denn der Einkaufsmanagerindex für die deutsche Industrie erreichte in erster Veröffentlichung, gestützt von einer hohen Produktion und sprudelnden Auftragseingängen, fast ein Dreijahreshoch. Für einen ifo-Anstieg spricht eine entsprechende Entwicklung des ZEW-Index, dagegen allerdings der zu Monatsbeginn gemeldete Rückgang des Sentix-Konjunkturindex.

BoJ dürfte Geldpolitik unverändert lassen Die Bank of Japan (BoJ) dürfte ihre Geldpolitik wohl unverändert lassen, wenn der geldpolitische Rat am frühen Dienstagmorgen seine Entscheidungen trifft. Japan ist das Industrieland, dessen Währung nach der US-Präsidentschaftswahl am stärksten unter Druck geraten ist. Das stützt die Aktienkurse, denn Anleger rechnen damit, dass ein schwacher Yen die exportorientierte japanische Industrie begünstigen wird. Der schwache Yen hat aber auch Schattenseiten. So vermindert er die Realeinkommen der Japaner.

   Vor diesem Hintergrund ist es wohl zu sehen, dass Ökonomen kaum noch mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik rechnen. Im Gegenteil: Erste Stimmen weisen auf die Möglichkeit hin, dass die BoJ früher oder später ihr neues geldpolitischen Zwischenziel, die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen, von derzeit 0,0 auf 0,1 Prozent anheben könnte.

   Die BoJ hatte erst kürzlich ihr quantitatives Lockerungsziel kassiert und stattdessen eine Nullrendite zehnjähriger Staatsanleihen als Ziel eingeführt. Dieses Ziel und eine angemessen flache Zinskurve erreicht sie wie zuvor durch den Ankauf von Wertpapieren.

   Zuletzt unternahm die BoJ verstärkte Anstrengungen, besagte Rendite nicht zu sehr steigen zu lassen. Dazu kaufte sie im Rahmen planmäßiger Auktionen mehr Wertpapiere an als sonst üblich. Im Verlauf des Freitags war die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen kurzzeitig auf 0,1 Prozent gestiegen. Volkswirte erwarten, dass die BoJ ihren Bankeinlagensatz bei minus 0,10 Prozent belassen wird.

   Neben einer weiteren Zinsentscheidung in Schweden (Mittwoch, 9.30 Uhr) gibt es in der nächsten Woche eine Reihe interessanter US-Konjunkturdaten. Am Donnerstag kommt zunächst (14.30 Uhr) die dritte Veröffentlichung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das dritte Quartal. Volkswirte erwarten eine marginale Aufwärtsrevision der annualisierten Rate (zuletzt: 3,2 Prozent).

Aktuelle Daten zum PCE-Deflator Zudem kommen Daten zum Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter (ebenfalls 14.30 Uhr) und zu den persönlichen Ausgabe und Einkommen der US-Amerikaner (16.00 Uhr). Diese Veröffentlichung des Bureau for Economic Analyses (BEA) enthält auch Angaben zum Preisindex des privaten Konsums (PCE-Deflator), der die operative Richtgröße der US-Notenbank bei der Verfolgung ihres Inflationsziels von 2 Prozent ist.

   Im Oktober war der PCE-Deflator mit einer Jahresrate von 1,4 Prozent gestiegen. Er befindet sich seit Juli (0,8 Prozent) in einer Aufwärtsbewegung. Der PCE-Deflator ohne Nahrungsmittel- und Energiepreise stieg mit einer Jahresrate von 1,7 Prozent, wie bereits im August und September.

   Die US-Notenbank hat in dieser Woche ihre Zinsen zum zweiten Mal innerhalb von zwölf Monaten erhöht und hält für das nächstes Jahr - in Abhängigkeit von der tatsächlichen Konjunktur- und Inflationsentwicklung - drei weitere Zinserhöhungen für denkbar.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   DJG/hab/smh

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   December 16, 2016 09:26 ET (14:26 GMT)

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