06.10.2015 16:04:40

IWF senkt Wachstumserwartungen erneut

WASHINGTON (dpa-AFX) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Erwartungen an das globale Wirtschaftswachstum abermals reduziert. Wie der IWF am Dienstag in Washington mitteilte, dürfte die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 3,1 Prozent und 2016 um 3,6 Prozent wachsen. Das sind jeweils 0,2 Prozentpunkte weniger als noch im Juli angenommen. Während sich die Konjunktur in den Industrienationen tendenziell erhole, trübe sie sich in den Schwellenländern ein.

Sechs Jahre nach der schwersten Rezession der Nachkriegszeit sei ein gleichmäßiges und robustes Wachstum der Weltwirtschaft immer noch sehr schwer zu erreichen, sagte IWF-Chefökonom Maurice Obstfeld. Zudem seien die Wachstumsrisiken größer als noch vor wenigen Monaten. Dies sei im Wesentlichen auf drei Faktoren zurückzuführen: den wirtschaftlichen Wandel Chinas mit all seinen Problemen, den starken Fall der Rohstoffpreise sowie die sich abzeichnende Zinswende in den USA.

Besonders deutlich senkte der IWF seine Wachstumsprognose für Brasilien. Die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas dürfte 2015 um 3,0 und 2016 um 1,0 Prozent schrumpfen. Ähnlich pessimistisch bewertet der Fonds die Aussichten für Russland. Die USA dürften dieses Jahr um robuste 2,6 und im kommenden Jahr um 2,8 Prozent wachsen. Auch das Wachstum im Euroraum wird der Prognose zufolge mit jeweils rund eineinhalb Prozent solide bleiben. Deutschland dürfte ähnlich stark wachsen.

Der IWF sieht allerdings das Risiko, dass seine Wachstumserwartungen kurzfristig eher enttäuscht werden. Als ein Risiko nennt der Fonds weiter fallende Öl- und Rohstoffpreise. Dies würde zwar den importierenden Ländern zugute kommen, andererseits aber zusätzlichen Druck auf Rohstoffexporteure ausüben. Auch könnte ein weiter aufwertender US-Dollar Kreditnehmer unter Druck setzen, die sich in der amerikanischen Währung verschuldet haben. Hierzu zählen in erster Linie Unternehmen aus den Schwellenländern./bgf/jkr

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