17.05.2016 09:11:45
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IWF drängt wohl auf radikale Neuordnung der griechischen Schulden
Von Marcus Walker
BERLIN (Dow Jones)--Der Internationale Währungsfonds (IWF) drängt die Eurozone zu einer radikalen Restrukturierung der griechischen Schulden. Nach den Vorschlägen des IWF soll Griechenland bis 2040 keine Zins- oder Schuldzahlungen auf Kredite der Eurozone leisten, sagten mit den Gesprächen vertraute Personen.
Die Kredite sollen erst von 2040 bis 2080 fällig werden. Die Zinsen für die Eurozone-Darlehen würden für 30 bis 40 Jahre auf dem gegenwärtigen Durchschnitt von 1,5 Prozent fixiert werden.
Die in der vergangenen Woche den Eurozone-Regierungen präsentierten IWF-Vorschläge würden den Schuldendienst Griechenlands bei unter 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) halten. Zugrunde gelegt sind dabei die relativ optimistischen Prognosen des IWF zur langfristigen BIP-Entwicklung Griechenlands.
Die Vorschläge des IWF gehen weit über das hinaus, was die Eurozone-Gläubiger bereit sind, Griechenland einzuräumen, um den krisengeplagten Land bei seinem Schuldendienst zu helfen. Die Regierungen der Eurozone, allen voran Deutschland, zögern, dem Land so große Zugeständnisse zu machen. Griechenland schuldet den Euro-Partnern gegenwärtig rund 200 Milliarden Euro; weitere 60 Milliarden werden mit dem laufenden dritten Hilfsprogramm hinzukommen.
Insbesondere Deutschland will jedoch, dass der IWF an dem dritten Hilfsprogramm als Kreditgeber teilnimmt. Bislang ist der IWF dem im Sommer vereinbarten Paket noch nicht beigetreten.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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May 17, 2016 03:08 ET (07:08 GMT)
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