04.10.2013 14:19:30
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IWF/Lagarde: Nur Krisen verändern die Dinge in Europa
Die Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, vertraut auf die Krise als treibende Kraft, die in der Eurozone für mehr Integration sorgen wird. In einem TV-Interview mit der Deutschen Welle zeigte sich die Französin zuversichtlich, dass auch Deutschland langfristig einer Fiskalunion in der Eurozone zustimmen wird. "In Europa, wie schon seine Gründer bemerkt haben, verändern sich die Dinge nur durch Krisen", sagte Lagarde. "Die Euro-Krise hat zu einer Transformation geführt."
Es gebe eine neue Entschlossenheit, die Eurozone zu strukturieren, mit Rücksicht auf Währung, Bankenunion und besserer Integration bezüglich der Fiskalpolitik. "Ich bin mir sicher, dass es auf dem Weg noch viele Hindernisse und Schwierigkeiten geben wird; aber die Reise geht ständig weiter in Richtung mehr Integration", sagte Lagarde. Noch vor einem Jahr habe es sich "ketzerisch" angehört, eine Bankenunion zu propagieren. Nun sei die Situation bereits anders und es gebe den klaren Wunsch nach einer Union.
Lagarde räumte zugleich ein, den "fiskalischen Multiplikatoreffekt einer kombinierten Haushaltskonsolidierung" rund um die Eurozone unterschätzt zu haben und plädierte erneut für mehr Wachstumspolitik in der Eurozone. Mit Blick auf den Haushaltsstreit in den USA mahnte Lagarde, dass "eine der größten Volkswirtschaften der Welt eine globale Verantwortung" habe.
(Das Interview ist nach Senderangaben im Journal Interview auf DW (Europe) am Sonntag, 6. Oktober, ab 10.15 Uhr sehen und danach über das Media Center abrufbar.)
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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October 04, 2013 08:14 ET (12:14 GMT)
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