IWF: Eurozone braucht lockere Geld- und Fiskalpolitik

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT/WASHINGTON (Dow Jones)--Die Eurozone ist nach Aussage des Internationalen Währungsfonds (IWF) weiterhin auf eine lockere Geld- und Fiskalpolitik angewiesen. In seinem Weltwirtschaftsausblick lobt der IWF die Europäischen Zentralbank (EZB) für die jüngst beschlossene Lockerung ihrer Geldpolitik und rät ihr, weiter Entschlossenheit bei der Verfolgung ihres Inflationsziels zu demonstrieren. Die Regierungen sollten nach Aussage der in Washington ansässigen Organisation die im Stabilitäts- und Wachstumspakt angelegten fiskalischen Spielräume für höhere Staatsausgaben nutzen.

   "Die EZB sollte weiterhin sehr deutlich signalisieren, dass sie alle verfügbaren Mittel einsetzen wird, um ihr Preisstabilitätsziel zu erreichen", heißt es im aktuellen Weltwirtschaftsausblick. Parallel sollten die Bankbilanzen gestärkt werden, was nicht nur die Übertragung des geldpolitischen Signals, sondern auch die Kreditversorgung verbessern und die Stabilität des Bankensektors erhöhen würde.

   In seinem aktuellen Weltwirtschaftsbericht erneuert der IWF die Forderung, Länder mit finanziellen Spielräumen sollte diese nachfragewirksam nutzen, zum Beispiel über höhere öffentliche Investitionen. "Eine rasche und effektive Umsetzung des EU-Investitionsplans würde das Wachstum kurz- und mittelfristig heben, und zwar auch wegen positiver grenzüberschreitender Wirkungen.

   Ferner rät der IWF den Ländern des Euroraums, bei der Umsetzung des Stabilitäts- und Wachstumspakts nicht die Mittel außer Acht zu lassen, die für die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen notwendig sind. "Initiativen, die die Integration von Migranten in das Erwerbsleben unterstützen sind wichtig, um der Gefahr einer sozialen Isolation und den damit zusammen hängenden langfristigen Kosten zu begegnen und dafür zu sorgen, dass der Flüchtlingszustrom langfristig wirtschaftlichen Nutzen bringt", argumentiert der IWF.

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   April 12, 2016 09:00 ET (13:00 GMT)

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