"Hochgradig unrealistisch" 15.04.2016 07:16:49

IWF-Chefin stellt Erreichen griechischer Budgetziele in Frage

Es ist ein Seitenhieb auf die europäischen Gläubiger, die darauf bestehen, dass Athen im Rahmen des Rettungspakets an seinen bestehenden Zielen festhält. Die Gespräche zwischen Griechenland und seinen internationalen Gläubigern stocken seit Monaten. Vor allem geht es um die Frage, was Griechenland unternehmen muss, um seinen Haushalt wieder in die schwarzen Zahlen zu bekommen. Letztes Jahr hat sich das hochverschuldete Land mit seinen Gläubigern auf eine Kreditlinie verständigt, wenn es einen Haushaltsüberschuss von 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vor Zinsen erreicht.

   "Die 3,5 Prozent könnten auf kurzfristige Sicht erreichbar sein durch einige heldenhafte, und ich meine wirklich heldenhafte, Anstrengungen Griechenlands und der griechischen Bürger", sagte Lagarde vor Reportern in Washington zu Beginn der IWF-Frühjahrstagung. "Wir sind skeptisch", fügte sie jedoch hinzu.

   "Was wir für hochgradig unrealistisch halten, ist die Annahme, dass der Primärübschuss von 3,5 Prozent über Jahrzehnte beibehalten werden kann. Das wird einfach nicht passieren", sagte sie. "Hier ziehe ich die Linie zwischen den kurzfristigen und den mittel- bis langfristigen Zielen."

   Ein hochrangiger Offizieller der Eurozone sagte am Donnerstag am Rande der IWF-Veranstaltung, dass das kurzfristige Haushaltsziel für Griechenland nicht verhandelbar sei. Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem sagte, dass Ziel für 2018 werde sich nicht ändern, es sei eines der Eckpunkte der Einigung im vergangenen Sommer.

   Dijsselbloem sagte, die Zweifel des IWF an den längerfristigen Zielen seien richtig. Das Ziel, einen Haushaltsüberschuss in dieser Höhe langfristig beizubehalten sei "couragiert". Der Fokus sollte darauf liegen, wie man mit dieser Unsicherheit umgeht.

  DJG/DJN/mgo/cbr

   Dow Jones Newswires

   Von Ian Talley

WASHINGTON (Dow Jones)

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