04.02.2014 06:46:31

IWF-Chefin fordert mehr Absprache zwischen Zentralbanken

   Von Ian Talley

   WASHINGTON - Die Vorsitzende des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, fordert von den Zentralbanken der Welt wegen des Risikos ausufernder Probleme im globalen Finanzsystem eine engere Zusammenarbeit. Alle global Beteiligten müssten "eine kollektive Verantwortung übernehmen, um die komplexen Kanäle der hypervernetzten Welt zu steuern", sagte Lagarde in einer Rede in London. Deshalb müssten "alle monetären Institutionenen eng miteinander kooperieren", wobei sie die "potenziellen Auswirkungen ihrer Politik auf andere" stets im Blick haben müssten, sagte Lagarde.

   Am Freitag hatte bereits der indische Zentralbankgouverneur Raghuram Rajan eine an die amerikanische Notenbank gerichtete Kritik geäußert und gesagt, die internationale geldpolitische Kooperation sei "zusammengebrochen".

   Er bezog sich damit auf die aktuelle Massenflucht von Anlegern aus Schwellenländern, die als die schwerste seit mehr als zehn Jahren gilt. Schwellenländer leiden zurzeit unter heftig schwankenden Währungen, Anleihepreisen und Aktienkursen. Die US-Notenbank aber hat auf die Umwälzungen in den Schwellenmärkten bisher unbeeindruckt reagiert. Vergangene Woche kündigte sie an, ihre monatlichen Käufe von US-Staatsanleihen weiter zu reduzieren.

   Rajan sieht in der Politik der Zentralbanken in Industrieländern eine Hauptursache für die unruhige Lage auf den internationalen Kapitalmärkten. Mit ihrer allmählichen Abkehr von ihren massiven Anleihekäufen hat die Fed den Ausverkauf in Schwellenländern verstärkt. Viele Investoren hatten ohnehin gezweifelt, dass Schwellenländer langfristig ihre hohen Wachstumsraten aufrechterhalten können, und haben nun einen weiteren Grund, ihr Geld in den USA oder anderswo in der entwickelten Welt anzulegen.

   Lagarde sagte, es müsse eine größere weltweite Zusammenarbeit geben, weil sich die globalen Finanz- und Handelsströme in den vergangenen zehn Jahren immer mehr vernetzt hätten. Sie nannte dieses Phänomen "einen neuen Multilateralismus". "In einem solch verwobenen Labyrinth, können selbst die winzigsten Spannungen in der gesamten Welt verstärkt widerhallen und nachklingen - oft innerhalb eines Augenblicks, oft mit unvorhersehbaren Drehungen und Wendungen", sagte sie.

   (Diesen Bericht und weitere tiefergehende Meldungen und Analysen zu aktuellen Wirtschafts- und Finanzthemen finden Sie auf WSJ.de, dem deutschsprachigen Online-Angebot des Wall Street Journal.)

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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